Riesiger Stachelrochen "Wunder des Mekong": Forschern geht größter Süßwasserfisch der Welt ins Netz

Stachelrochen: Forschern geht größter Süßwasserfisch der Welt ins Netz
Stachelrochen: Forschern geht größter Süßwasserfisch der Welt ins Netz
© Wonders of the Mekong / AFP
Sehen Sie im Video: Rekord-Stachelrochen – Forschern geht größter Süßwasserfisch der Welt ins Netz.




STORY: Flach, aber rund 300 Kilo schwer ist dieser Rochen , bei einer Länge von 3,90 Metern. Fischer hatte den Süßbewohner bereits am 14. Juni hier im Mekong in Kambodscha gefangen. Forscher versahen ihn mit einem Peilsender und ließen das Tier schließlich wieder frei. Wissenschaftlern des Projekts "Wunder des Mekong" zufolge handelt es sich um den "größten Süßwasserfisch", der je ins Netz ging. "Es ist eine sehr aufregende Nachricht, auch weil es bedeutet, dass dieser Abschnitt des Mekong noch gesund ist. Wir hören viele Geschichten über die Probleme des Mekong, aber dies ist ein Zeichen der Hoffnung,", sagte Zeb Hogan, Fischbiologe an der Universität von Nevada und Leiter des beteiligten Forschungsteams. Der Rekord übertreffe auch den eines 293 Kilogramm schweren Mekong-Riesenwelses, der 2005 in Nordthailand gefangen und dann verspeist worden war. Das Team taufte den Süßwasser-Stachelrochen "Boramy", aus der Khmer-Sprache übersetzt bedeutet das so viel wie "Vollmond". Bei dem in der vergangenen Woche gefangenen Exemplar handelte es sich nach Angaben der Forscher um ein Weibchen. Das Mekong-Gebiet sei von "erheblichen ökologischen Auswirkungen" bedroht, hieß es in einer Erklärung des Expeditionsteams. Geplant sei der Bau mehrerer Wasserkraftwerke im kambodschanischen Teil des Flusses. Dies könne verheerende Auswirkungen auf die Artenvielfalt haben. Die Experten wiesen auch auf andere Probleme hin, so auf illegale Überfischung und Plastikmüll. Die Größe des Rochens ist beeindruckend. Seine Verwandten im Salzwasser aber können noch viel größer werden. Der Mantarochen etwa zwischen fünf und neun Metern bei einem Gewicht von bis zu drei Tonnen.
Fischer aus Kambodscha haben einen 300 Kilo schweren Riesen-Süßwasserstechrochen gefangen. Forscher tauften das Tier "Boramy", versahen es mit einem Peilsender – und ließen es wieder frei.

Ein Fischer hat im Mekong in Kambodscha den größten jemals registrierten Süßwasserfisch der Welt gefangen. Bei dem Tier handele es sich um einen fast vier Meter langen und knapp 300 Kilogramm schweren Riesen-Süßwasserstechrochen, teilte das US-kambodschanische Forschungsprojekt "Wonders of the Mekong" (Wunder des Mekong) mit. Das Weibchen sei am 13. Juni im Nordosten des Landes gefangen worden.

Riesen-Stechrochen schlägt Riesenwels

Den bisherigen Rekord hielt ein 293 Kilo schwerer Mekong-Riesenwels, der 2005 im Norden Thailands ins Netz gegangen war. Der jüngste Fund habe das Team von "Wonders of the Mekong" sprachlos gemacht, zitierte das Magazin "National Geographic" den Leiter des Forschungsprojekts, Zeb Hogan. Der Experte von der Universität Nevada dokumentiert seit fast zwei Jahrzehnten große Süßwasserfische. Der Fang gebe neue Hoffnung, betonte er: "Das beweist, dass diese akut gefährdeten Unterwasser-Giganten noch existieren."

Rekordfisch wird nicht verzehrt

Anders als der Riesenwels in Thailand wurde der riesige Rochen nicht getötet und verzehrt, sondern mit einem akustischen Peilsender ausgestattet wieder in die Freiheit entlassen. "Wenn der Stachelrochen unser Netzwerk von 36 Empfängern passiert, können wir zum ersten Mal Daten über seine Migration und sein Verhalten sammeln", hieß es in einer auf Facebook verbreiteten Mitteilung. Der Fisch wurde "Boramy" getauft, was auf Khmer "Vollmond" bedeutet – denn nicht nur ist seine Körperform rund, sondern er wurde auch beim jüngsten Vollmond wieder im Mekong freigelassen. In Kambodscha wird der Begriff auch für schöne Frauen verwendet.

Mittelmeer: Fischer fangen riesigen Mondfisch – herbeigerufene Forscher können Glück kaum fassen
Fischer fangen riesigen Mondfisch – herbeigerufene Forscher können Glück kaum fassen

Wissenschaftler haben wieder Hoffnung

"Wenn die Leute sehen, dass es diese Tiere gibt, und sich bewusst werden, wie unglaublich sie sind, werden sie davon inspiriert", sagte Hogan. "Der Fisch, der 2005 den Rekord gebrochen hat, wurde getötet und sein Fleisch verkauft." Die neue Rekordhalterin werde hingegen bei ihrer Reise durch den Fluss von Wissenschaftlern beobachtet. "Es ist so ein Kontrast. Es bedeutet, dass nicht alles verloren ist."

DPA · Reuters

PRODUKTE & TIPPS

Kaufkosmos