Stammzelltherapie Frische Zellen für Parkinson-Mäuse

Mit Hilfe von geklonten embryonalen Stammzellen erzielten US-Forscher deutliche Behandlungserfolge bei Mäusen, denen Parkinson-ähnliche Beschwerden künstlich hervorgerufen wurden.

US-Forschern ist ein wichtiger Schritt hin zum therapeutischen Klonen im Kampf gegen die Krankheit Parkinson gelungen. Sie erzielten mit Hilfe von geklonten embryonalen Stammzellen deutliche Behandlungserfolge bei Mäusen, denen Parkinson-ähnliche Beschwerden künstlich hervorgerufen wurden.

Stammzellen produzieren Dopamin

In einer Serie spezieller Nährlösungen wuchsen die Embryo-Stammzellen zu Zellen heran, die den Hirnbotenstoff Dopamin produzierten. Bei Parkinson-Kranken sterben nach und nach spezielle Nervenzellen ab, die diesen Botenstoff produzieren, sodass ein Mangel an Dopamin vorliegt. Dies hat die charakteristischen Symptome wie Beeinträchtung der willkürlichen Motorik, Muskelzittern, monotone Ausdrucksweise und -Sprache zur Folge.

Das Team pflanzte die neuen Zellen in die Gehirne von Tieren, deren Dopamin produzierende Zellen zerstört waren. Einige Wochen später zeigten die Versuchsmäuse in Verhaltensversuchen eine starke Symptomlinderung.

Tierversuch auf Mensch übertragbar?

Ihre Arbeit stellen die Forscher um Lorenz Studer vom Memorial Sloan-Kettering Cancer Center in New York in der Online-Ausgabe des Fachjournals "Nature Biotechnology" (doi:10.1038/nbt870) vor. Das Team wies anhand von Gewebsanalysen zwei Monate nach Einpflanzung der Zellen zudem nach, dass sich die neuen Zellen in der Dopamin produzierenden Hirnregion ausgebreitet hatten.

Wann - und ob - die Tierversuche auf den Menschen übertragen werden können, ist offen. Die Dopamin produzierenden Zellen wurden bei den Versuchsmäusen künstlich zerstört. Weitere Verhaltenssymptome lösten die Forscher durch Injektion von Chemikalien aus.

Therapeutisches Klonen in Deutschland verboten

Der nächste Schritt im Tierversuch wäre es, Zelllinien direkt aus dem Erbgut von Parkinson-Mäusen zu entwickeln und sie denjenigen Tieren wieder einzupflanzen, von denen sie gewonnen wurden. Dieses so genannte therapeutische Klonen hat zum Ziel, mit Hilfe des Erbguts eines Patienten Ersatzgewebe herzustellen, das vom Körper nicht abgestoßen wird.

Zum therapeutischen Klonen wird das Erbmaterial einer ausgewachsenen Zelle in eine entkernte Eizelle injiziert. Daraus entsteht ein Embryo, der genetisch gesehen ein Klon des Individuums ist, dessen Erbgut in die Eizelle verpflanzt wurde. Nach mehrfacher Teilung des Embryos wächst dieser zu einem Stadium heran, aus dem embryonale Stammzellen entnommen werden können. Aus diesen Stammzellen beabsichtigen Forscher einmal Ersatzgewebe für Patienten züchten.

Das therapeutische Klonen beim Menschen ist sehr umstritten, weil dafür im Labor eigens ein Embryo hergestellt werden müsste, der dann beim Gewinnen der benötigten Stammzellen wieder zerstört würde. In Deutschland ist diese Prozedur verboten.

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