Es war eine Katastrophe mit schrecklichen Folgen für die Umwelt: 1969 sickerten zehn Tage lang mehr als 12 Millionen Liter Öl aus einer Bohrquelle einer Ölbohrplattform nahe der Küstenstadt Santa Barbara im US-Bundesstaat Kalifornien ins Meer. Mehr als 3000 Seevögel und Meerestiere starben, ein Küstenabschnitt wurde auf einer Länge von rund 45 Kilometer verseucht. Die durch die Ölpest ausgelöste öffentliche Empörung, über die in den Vereinigten Staaten ausführlich in den Medien berichtet wurde, führte in den folgenden Jahren zu zahlreichen Umweltgesetzen. Und sie inspirierte den damaligen Senator Gaylord Nelson aus dem US-Bundesstaat Wisconsin dazu, einen nationalen Umweltaktionstag ins Leben zu rufen – heute bekannt als Earth Day.
Nelson war für seine Arbeit im Umweltbereich bekannt. Zu jener Zeit war es jedoch auch die studentische Antikriegsbewegung, die dem Senator imponierte. Er wollte die Energie dieser Proteste mit dem aufkommenden öffentlichen Bewusstsein für Luft- und Wasserverschmutzung verbinden. Zusammen mit Pete McCloskey, einem umweltbewussten republikanischen Kongressabgeordneten, rekrutierte er Denis Hayes. Der junge Aktivist sollte Teach-Ins auf dem College-Campus organisieren. Als Tag wurde der 22. April ausgewählt, damals ein Wochentag, der zwischen den Frühlingsferien und den Abschlussprüfungen lag. Damit wollte man eine möglichst große Beteiligung der Studenten erreichen.
Tag der Erde wird als Earth Day in mehr als 175 Ländern begangen
Doch Hayes erkannte das Potential dieses Themas und baute einen nationalen Stab von 85 Mitarbeitern auf, um die Veranstaltungen im ganzen Land zu fördern. Der nun als Earth Day begangene Tag inspirierte 20 Millionen Amerikaner – damals zehn Prozent der Gesamtbevölkerung der Vereinigten Staaten – dazu, auf die Straßen, in die Parks und in die Hörsäle zu gehen, um gegen die Auswirkungen von 150 Jahren industrieller Entwicklung zu demonstrieren, die ein wachsendes Erbe mit schwerwiegenden Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit hinterlassen hatte. Tausende von Colleges und Universitäten organisierten Proteste gegen die Verschlechterung der Umwelt, und es gab massive Kundgebungen von Küste zu Küste in Städten und Gemeinden.
Heute wird der Earth Day auf der ganzen Welt in mehr als 175 Ländern gefeiert. In Deutschland wird er in Bildungseinrichtungen, Schulen und Universitäten, Betrieben, Verbänden, Kirchen und mit öffentlichen Veranstaltungen zelebriert. Dabei beteiligen sich eine Vielzahl von Organisationen, Institutionen und Kommunen.
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Sie sind reich an Proteinen, solange sie aus sauberen Gewässern stammen. Denn Muscheln filtern das Wasser, in dem sie wachsen. Weil Muscheln sich von Phytoplankton ernähren, benötigen sie nur einen Bruchteil des Ökosystems, um ihr Protein herzustellen. Kein anderes tierisches Eiweiß ist demnach nachhaltiger.
Quellen: earthday.org, earthday.de, "Googlewatchblog"