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Video: Helmholtz-Institut stellt neuen Diagnoseansatz für die Hirnforschung vor

Video Helmholtz-Institut stellt neuen Diagnoseansatz für die Hirnforschung vor

STORY: Zu Besuch am Helmholtz-Institut in München, bei Ali Ertürk und seinem Team. Ein neuer, hier entwickelter Ansatz könnte zur Diagnose von Hirnerkrankungen wie Alzheimer oder Schlaganfällen eingesetzt werden. Nach Angaben des Instituts könnten die Ergebnisse zu einer wirksameren Überwachung dieser Krankheiten führen und durch eine frühzeitige Erkennung in Zukunft womöglich dazu beitragen, den Ausbruch zu verhindern. Die Forscher entdeckten direkte Verbindungen zwischen dem Knochenmark des Schädels und der Oberfläche des Gehirns. Diese Kanäle konnten mit einer spezialisierten Methode namens Tissue Clearing in Kombination mit 3D-Bildgebung sichtbar gemacht werden. Ali Ertürk / Head of Institute for Tissue Engineering and Regenerative Medicine "Das Verfahren zeigt die inneren Strukturen und die Funktionsweise der Organe auf einer sehr detaillierten Ebene, ohne sie wirklich zu zerstören. Das war der Schlüssel für uns, um zu entdecken, dass der menschliche Schädel mit dem Gehirn interagieren kann, und das kann uns helfen, Gehirnerkrankungen zu bekämpfen." Der Schädel ist also mehr als eine Art Helm, der das Gehirn schützt. Das 30-köpfige Team fand in vier Jahren Projektarbeit heraus, dass die Informationen des Schädels die des Gehirns widerspiegeln, wobei Veränderungen dem Fortschreiten von Krankheiten wie Alzheimer und Schlaganfall entsprechen. Anders gesagt: Erkrankungen des Gehirns könnten sich im Schädel ankündigen. "Immunzellen im Schädel gelangen ins Gehirn und verursachen Probleme. Man kann es sich wie eine Burg vorstellen. Das Gehirn ist drinnen, und draußen steht die Armee, die das Innere zerstören will, kommt aber nicht hinein. Doch es gibt kleine Einfalltore in den Mauern, winzig, die man vorher nicht kannte. Diese können sich öffnen und die Armee hineinlassen. Das Hirn wird dann geschädigt." Auf der Grundlage der neuen Erkenntnisse könnten Technologien entwickelt werden, die Ultraschall oder andere Methoden nutzen, um den Zustand des darunter liegenden Hirngewebes durch Abtasten des Schädels selbst zu überwachen. Statt regelmäßiger Scans beispielsweise durch ein MRT-Verfahren könnte Gehirne in Zukunft durch kleine, dauerhaft im Hirn verbleibende Detektoren betrachtet werden. Ertürk und sein Team arbeiten zusammen mit Forschenden der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und der Technischen Universität München (TUM).