Verhaltensforschung Britische Enten schnattern mit Akzent

Wie eine Sprachwissenschaftlerin herausfand, geben Londoner Enten deutlich rauere und lautere Töne von sich als ihre Artgenossen im ländlichen Cornwall.

Britische Enten schnattern mit Akzent. Sprachwissenschaftlerin Victoria de Rijke von der Universität Middlesex entdeckte nach einem Bericht der Zeitung "Sun" vom Freitag, dass Londoner Enten deutlich rauere und lautere Töne von sich geben als ihre Artgenossen im ländlichen Cornwall. Die Forscherin hatte das Geschnatter in beiden britischen Regionen aufgenommen und per Computer analysiert. "Die Londoner Enten waren viel lauter, während sich die aus dem Cornwall entspannter anhören", sagte De Rijke der Zeitung.

Nach den Angaben rühren die regionalen Unterschiede aus der Umgebung. So müssten die Vögel in der Metropole gegen Verkehrslärm, Sirenen und Hupen anschnattern, um sich zu verständigen, während ihre Verwandten auf dem Bauernhof deutlich weniger aggressiv mit einander kommunizieren könnten.

Auch andere Vögel treibt der Stadtlärm zu ungewohnten Tönen an. Männliche Nachtigallen trällern einer Berliner Studie umso lauter, je intensiver der Umweltlärm in ihrem Territorium ist. Ebenso singen Kohlmeisen in Städten schriller als ihre Artgenossen auf dem Land, damit ihr Werben nicht untergeht. Das hatten niederländische Forscher im vergangenem Sommer berichtet. Schwertwale dagegen schreien mit besonders langen Rufen gegen den immer lauter werdenden Motorenlärm von Walbeobachtungsbooten an.

DPA

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