Ein rund 15 Meter langer Finnwal hat sich am Montag in die Kieler Förde verirrt. Nach Angaben der Wasserschutzpolizei wurde das Tier an mehreren Stellen in der Förde gesichtet. Unklar sei noch, ob es sich um denselben Wal handelt, der vor knapp zwei Wochen in der Flensburger Förde aufgetaucht war. Die Behörden waren damals davon ausgegangen, dass das Tier die Förde verlassen und durch das Kattegat ins offene Meer schwimmen konnte.
Orientierung verloren
Möglich sei auch, dass es sich bei dem Meeressäuger um einen der Wale handele, die in den vergangenen Tagen vor Dänemark beobachtet wurden. Vermutlich sei der Wal auf dem Weg in den Atlantik und habe dabei die Orientierung verloren, hieß es. Der starkle Schiffsverkehr um Kiel birgt allerdings die Gefahr, dass seine Orientierungslosigkeit noch zunimmt.
Keine Möglichkeit, den Wal herauszulotsen
Der Wal könne die Förde nur aus eigener Kraft verlassen, sagte der Polizeisprecher: "Es gibt bislang keine Möglichkeiten, solche großen Tiere wieder ins offene Meer zu geleiten". An der Innenförde waren am Abend fast alle Parkplätze belegt. Hunderte Schaulustige nutzten mit Ferngläsern und Foto-Teleobjektiven die seltene Möglichkeit zum "Whale-watching" in Deutschland.
Bis zu 80 Tonnen schwer
Finnwale sind mit einer Länge von 15 bis 25 Metern nach den Blauwalen die zweitgrößten Furchenwale. Sie können bis zu 80 Tonnen wiegen und sich schneller als Segelschiffe fortbewegen. Finnwale halten sich vorwiegend in allen Meeren gemäßigter Klimazonen auf. Die Bestände des ehemals beliebten Jagdobjektes sind heute stark dezimiert, der Finnwal gilt als bedrohte Tierart. Laut WWF soll es nur noch 50.000 bis 90.000 lebende Tiere geben.