WELTRAUM Notfallübung im All

Die neue Besatzung der Internationalen Raumstation ISS bereitet sich am Anfang ihres mehrmonatigen Aufenthalts im All auf eventuelle Notfälle vor. Neben Übungen für Notfälle steht auch ein Studium der Betriebsanleitung an.

Zu Beginn ihres mehrmonatigen Aufenthalts im All hat sich die neue Besatzung der Internationalen Raumstation ISS auf eventuelle Notfälle vorbereitet. Neben Übungen für alle erdenklichen Notfälle stand auch ein intensives Studium der Betriebsanleitung auf dem Programm, wie der stellvertretende Flugleiter Viktor Blagow am Mittwoch im Sternenstädtchen bei Moskau erklärte. Obwohl sie sich schon auf der Erde auf den Einsatz auf der ISS gründlich vorbereitet hätten, sollten Kommandant Kenneth Bowersox, Donald Pettit und Nikolai Budarin ihr Wissen mit dem Studium des »Roten Buches« auffrischen.

Blagow verglich das »Rote Buch« von seiner Wichtigkeit her mit der Bibel, wie die Agentur Itar-Tass berichtete. Die illustrierte Gebrauchsanweisung im roten Einband sei jedoch nicht mit irdischen Bedienungsheften vergleichbar. »Da gibt es keine Phrasen von der Art «wenn das Gerät nicht arbeitet, überprüfen sie bitte, ob das Kabel in der Steckdose steckt»«, sagte Blagow. Vielmehr sei das Buch in einem »speziellen kosmischen Slang« geschrieben, der mit seinen Fachausdrücken nur für Raumfahrer verständlich sei. »Ein Normalsterblicher könnte sich damit nicht (von der ISS) retten.«

Die neue ISS-Langzeitbesatzung war am vergangenen Wochenende an Bord der US-Raumfähre Endeavour in ihr kosmisches Domizil gelangt. Bowersox, Pettit und Budarin werden im März nächsten Jahres abgelöst.

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