Gute Nachrichten für den Riesenpanda: Die Population hat sich erholt und gilt nun nicht mehr als vom Aussterben bedroht. Auf einer Konferenz der Weltnaturschutzunion (IUCN) wurde der schwarz-weiße Bär, der sich kaum fortpflanzt, offiziell von der Roten Liste gestrichen. Er wird jedoch noch immer als gefährdet eingestuft.
Nach jüngsten Schätzungen gibt es derzeit auf der Erde 1864 erwachsene Pandabären. Zusammen mit deren Nachwuchs wird die Zahl auf 2060 geschätzt. Die IUCN führte die leichte Erholung beim Pandabär auf die erfolgreichen Bemühungen der chinesischen Regierung zurück, das symbolträchtige Tier zu erhalten. Dazu zählt demnach die Aufforstung von Bambuswäldern in China sowie die Leihgabe von Pandas zur Fortpflanzung an Zoos in aller Welt.
"Das ist ein Grund zu feiern, weil man so etwas gerade in diesem Teil der Welt nicht erwarten würde", sagte IUCN-Kommissionschef Simon Stuart in Honolulu. Forscher sehen für den Riesenpanda aber weiterhin Gefahren - etwa durch die weltweite Klimaerwärmung. In den kommenden 80 Jahren könnten die steigenden Temperaturen rund ein Drittel der Bambuswälder, in denen der Riesenpanda lebt, vernichten.
Schlechte Nachrichten hingegen für alle Affen-Freunde: Die Artenschützer haben den Berggorilla in die Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten aufgenommen. Wegen Wilderei und Krieg im Herzen Afrikas sei der Menschenaffe ernsthaft in seiner Existenz bedroht. Der IUCN zufolge gibt es derzeit nur noch 5000 Berggorillas auf der Welt. In Bedrängnis bringt den majestätischen Urwaldbewohner vor allem die unsichere und gesetzlose Lage in Teilen der Demokratischen Republik Kongo, einem seiner Hauptsiedlungsgebiete.
Riesenpanda gerettet, Berggorilla in Gefahr
"Zu sehen, wie der Berggorilla, einer unserer engsten Verwandten, sich auf das Aussterben zubewegt, macht wirklich traurig", sagte IUCN-Generaldirektorin Inger Andersen. Laut der Weltnaturschutzunion haben dem Berggorilla Kriege, Jagd und der Verlust seines Lebensraumes in den vergangenen 20 Jahren zu schaffen gemacht. Die Population sei um 70 Prozent zurückgegangen.
Insgesamt stehen nun vier der sechs Menschenaffen-Arten auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tiere. Darunter sind neben dem Berggorilla der Westliche Gorilla sowie der Borneo-Orang-Utan und der Sumatra-Orang-Utan. Schimpansen und Bonobo-Affen gelten als gefährdet.
Die 1948 gegründete IUCN ist das erste internationale Umweltschutznetzwerk. Mehr als 200 Regierungen und 800 Nicht-Regierungsorganisationen sind Mitglied der Vereinigung, die sich in Erhaltungs- und Wiederaufforstungsprojekten engagiert. Die IUCN erstellt die weltweit umfassendste Rote Liste der bedrohten Arten.
