Gesetzt den Fall, es stimmt, dass der Mensch ist, was er isst: Könnte es da nicht sein, dass das deutsche Gemüt um einiges heiterer und gelassener wäre, wenn sich bei uns statt der Kartoffel eine andere Knolle aus der Neuen Welt durchgesetzt hätte - die Batate nämlich? Das wird wohl für immer unbeantwortet bleiben, ist jedoch zumindest einen nachträglichen Versuch wert.
Erdnusscurry mit Süßkartoffeln
Für 4 Personen: 1 mittelgroße Zwiebel, 2 Knoblauchzehen und 20 Gramm frischen Ingwer schälen und mit 1 grünen Peperoni und 100 Gramm Erdnüssen klein hacken. In einen Topf in 4 Esslöffel Olivenöl erhitzen. Die gehackten Zutaten anbraten, bis sie goldbraun sind. 800 Milliliter Kokosmilch und 100 Milliliter Milch hinzugeben und langsam aufkochen lassen. In der Zwischenzeit 1 Kilogramm Süßkartoffeln schälen und in Würfel schneiden. Die Würfel in die kochende Flüssigkeit geben und zirka 20 Minuten köcheln lassen, mit Salz und Pfeffer abschmecken und servieren.
Nichts gegen Püree, Klöße oder - bewahre - Bratkartoffeln! Das sind Meisterwerke, die sich ihren Platz auf dem Olymp kultureller Errungenschaften verdient haben. Aber nach 250 Jahren Vorherrschaft der Kartoffel könnte man es doch auch mal mit einer anderen Beilage versuchen. Mit einer auf einem Bett aus Meersalz gebackenen Batate zum Beispiel. Denn so zubereitet, entfaltet sie ihr Aroma besonders gut, macht ihrem Zweitnamen Süßkartoffel alle Ehre und schmeckt mit Butter und Salz absolut grandios.
Überhaupt kann man sie wie die Kartoffel, mit der sie übrigens nicht verwandt ist, braten, kochen oder frittieren - sie macht in jeder Form froh. Auch als Gratin: zu gleichen Teilen gemischt mit Apfel- und Bananenscheiben, gesalzen, mit Butterflöckchen besetzt und bei 180 Grad gegart.
Am besten schmecken die rotfleischigen Sorten; die weißen sind ein bisschen fad. Neben dem Zucker, der sie so süß macht, enthält die Batate Beta-Carotin, Vitamin C und Kalium. Ob es ihr gelingt, der deutschen Seele fröhlich-süße Zuversicht einzuhauchen, werden erst künftige Generationen sagen können. Das Zeug dazu hat sie.