US-Wahl Bestsellerautor Don Winslow schreibt nicht mehr – wegen Donald Trump

Donald Trump steht vor amerikanischen Flaggen und sieht triumphierend aus
"Donald Trump und seine Bewegung sind eine neofaschistische Bedrohung für die amerikanische Demokratie", sagt Autor Don Winslow im Gespräch mit dem stern
© ZUMA Press Wire / Imago Images
Die Krimis von Don Winslow sind berühmt für ihre Härte. Nun will er Donald Trump angreifen: mit einfachen, klaren Sätzen.

Don Winslow bittet in sein Haus in einer gepflegten Gegend von Rhode Island – und den Fotografen, keine Bilder von diesem Haus zu machen. Er bekomme Drohungen, seit er sich politisch einmische, sei schon auf der Straße angegriffen worden, auf seinem Grundstück wurde randaliert. Hat er Angst? Da prustet Winslow los, dieser höfliche, sanfte Mann von 70 Jahren, und ruft: "Doch nicht vor diesen Clowns!"

Gerade ist er von seiner Buchtour für den dritten Band seiner Danny-Ryan-Trilogie "City in Ruins" zurückgekommen. Ein fulminantes Buch – und sein letztes. Denn Winslow, einer der weltweit erfolgreichsten Thriller-Autoren, hört einfach auf. Einer der "größten Storyteller Amerikas", wie Stephen King ihn mal nannte, will keine Bücher mehr schreiben, keinen dieser wilden, immer gut recherchierten Ritte durch die Welt der Dealer und Cops im großen amerikanischen Drogenkrieg, keine Meisterwerke wie "Tage der Toten", kein "Jahre des Jägers" mehr.

Vor ein paar Wochen veröffentlichte Winslow eine Erklärung: "Ich liebe das Schreiben und habe mir diese Entscheidung nicht leicht gemacht, aber ich werde in die Schlacht ziehen." Der Kampf gegen Donald Trump – das ist sein neuer Fulltime-Job.

Erschienen in stern 28/2024

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