Nach den Bombenanschlägen mit 13 Verletzten auf zwei Urlauber-Hotels an der spanischen Costa Blanca hat die Polizei den mutmaßlichen Haupttäter offensichtlich identifiziert. Es handele sich höchstwahrscheinlich um den 23-jährigen Sohn des berüchtigten ETA-Terroristen Domingo Troitiño alias "Txomin", teilten die Ermittler am späten Dienstagabend mit. Troitiño war unter anderem an dem bislang blutigsten Attentat der baskischen Untergrundorganisation beteiligt, dem Bombenanschlag auf ein Kaufhaus in Barcelona im Jahre 1987, bei dem 24 Menschen getötet worden waren.
Sein Sohn Jon Joseba soll die beiden Sprengsätze gelegt haben, die am Dienstag in Alicante und Benidorm explodiert sind. Er habe in beiden Hotels Zimmer reserviert und die Zehn-Kilo-Bomben dort in Koffern versteckt zurückgelassen. Die Polizei vermutet, dass er Komplizen hatte, die ihm anschließend bei der Flucht halfen. Er wurde zur Fahndung ausgeschrieben und sein Foto in ganz Spanien verteilt.
Bombenterror in Spanien
Bei dem Doppel-Anschlag waren zwei Ausländer schwer verletzt worden, ein 24-jähriger deutscher Sprachstudent und ein etwa 30 Jahre alter Niederländer. Der Deutsche ist nach Angaben der Ärzte in Alicante außer Lebensgefahr. Er hatte schwere Verletzungen an der Schläfe und am Hals davongetragen. Der Zustand des Niederländers dagegen sei äußerst ernst. Er sei am Dienstagabend in ein Koma verfallen und anschließend fünf Stunden lang operiert worden. Sorge bereitet den Medizinern ein Splitter des Schädelknochens, der sich in das Gehirn des Mannes gebohrt habe. Er liegt auf der Intensivstation.
Der Deutsche und der Niederländer waren zum Zeitpunkt der Explosion mit fünf weiteren verletzten Ausländern in einer Sprachschule, die sich direkt neben dem Hotel in Alicante befindet. Dort war am Mittag die erste der beiden Bomben explodiert.
