AUGE UM AUGE Israelische Soldaten erschießen vier bewaffnete Palästinenser

Die Palästinenser hatten offenbar versucht, in eine jüdische Siedlung einzudringen. Zu einem Schusswechsel kam es nicht.

Israelische Soldaten haben in der Nacht zum Mittwoch im Gazastreifen vier bewaffnete Palästinenser erschossen. Nach Angaben der Armee versuchten die Männer, in die jüdische Siedlung Netzarim einzudringen. Sie seien mit Gewehren und Munition bewaffnet gewesen. Allerdings sei es nicht zum Schusswechsel gekommen.

Kein Schusswechsel

Der Zwischenfall ereignete sich den Angaben zufolge kurz vor Mitternacht. Etwa eine Stunde zuvor hatten israelische Soldaten bei Netzarim einen neunjährigen Palästinenser erschossen und einen 13-jährigen Jungen verletzt, wie Ärzte mitteilten. Die Armee erklärte, die Truppen seien aus der Richtung eines palästinensischen Polizeipostens beschossen worden. Sie hätten das Feuer erwidert und den Posten zerstört.

»Töten um des Tötens willen«

Am Dienstag hatte sich ein Palästinenser in einem Restaurant in Herzlija bei Tel Aviv in die Luft gesprengt und ein 15-jähriges Mädchen getötet. Neun weitere Menschen wurden verletzt. Ein Augenzeuge berichtete, der Attentäter habe offenbar eine weitere Bombe bei sich gehabt, die die Polizei entschärft habe. Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon verurteilte den Anschlag als Beispiel »für die Absicht der Palästinenser, um des Tötens willen zu töten«.