Ausland Topterrorist al-Zarqawi drängte auf Anschläge in Deutschland

Topterrorist al-Zarqawi drängte auf Anschläge in Deutschland

Hamburg - Der jordanische Terrorist Abu Musab al-Zarqawi hat persönlich Gefolgsleute in Deutschland angeleitet und unter Druck gesetzt, in der Bundesrepublik Anschläge zu verüben. In seiner neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe zitiert der stern Protokolle abgehörter Telefongespräche, in denen der Terrorboss einer Gruppe seines Netzwerks in Nordrhein-Westfalen befiehlt, gefälschte Pässe, Waffen mit Schalldämpfern und Sprengstoff zu beschaffen. In den verschlüsselten Nachrichten vom April 2002 drängt Zarqawi seine Leute zum Handeln. "Ihr müsst euch zusammenreißen", fordert er. "Dies ist eine große Chance." Geplant waren Selbstmordanschläge auf jüdische Einrichtungen in Berlin und auf eine Diskothek in Düsseldorf.

Zarqawi, der mehrere US-Geiseln im Irak vor laufender Kamera persönlich köpfte, gilt als einer der brutalsten Terroristen der Welt. Sein Netzwerk "Al Tawhid wa Al Jihad" wird für einen Großteil der Anschläge im Irak verantwortlich gemacht. Mithäftlinge Zarqawis, der fünf Jahre in Jordanien im Gefängnis saß, schildern ihn im stern als Führertyp, der auch hinter Gittern gegen "Ungläubige" agitierte. Die Familie Zarqawis hat sich von ihm losgesagt. "Er ist ein Monster, er würde sogar seine eigenen Söhne ermorden", sagten Verwandte dem stern.

print

PRODUKTE & TIPPS

Kaufkosmos

Mehr zum Thema