CIA-Affäre Geister-Gefangener verhört

Ein britischer Anwalt hat ausgesagt, dass ein von den USA verschleppter Araber in Deutschland verhört worden sei. Der Saudi wird unter anderem verdächtigt, an den Anschlägen des 11. Septembers 2001 beteiligt gewesen zu sein.

Ein von den USA entführter Araber ist nach Aussage eines britischen Anwaltes und Menschenrechtlers möglicherweise in Deutschland verhört worden.

"Taufik Ben-Attasch wurde, wie man mir sagt, nach Deutschland verbracht und dort verhört", sagte der Anwalt Clive Stafford Smith der Zeitung "Die Welt". Diese Information habe er von einem seiner Klienten, der von den USA im Gefangenenlager Guantanamo festgehalten werde.

Ohne Kontakt zur Außenwelt festgehalten

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch führt Ben-Attasch auf einer Liste so genannter "Geister-Gefangener", die von den USA ohne Kontakt zur Außenwelt oder rechtliches Gehör an unbekannten Ortes außerhalb der Vereinigten Staaten festgehalten werden und möglicherweise gefoltert wurden. Ben-Attasch, ein Saudi jemenitischer Herkunft, wird danach verdächtigt, an den Anschlägen auf das US-Kriegsschiff Cole 2000 und vom 11. September 2001 beteiligt gewesen zu sein. Attaschs Bruder Hassan soll in Guantanamo festgehalten werden.

Der amerikanische Geheimdienst CIA soll nach einem Bericht von New Yorker Menschenrechtlern bis 2004 Gefangene in Afghanistan gefoltert haben. Schlaf-, Wasser- und Nahrungsentzug, Schläge und die Androhung von Vergewaltigung seien in einem Geheimgefängnis in Afghanistan an der Tagesordnung gewesen, schreibt Human Rights Watch in seinem am Montag veröffentlichten Bericht.

Reuters
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