Demonstration in Syrien Sicherheitskräfte lösen Kundgebung auf Mardscha-Platz auf

In Syriens Hauptstadt Damaskus hat die Polizei zwei pro-demokratische Kundgebungen aufgelöst. In Deraa im Süden des Landes zogen Tauusende in einem Trauerzug durch die Stadt.

In der syrischen Hauptstadt Damaskus haben Sicherheitskräfte Augenzeugen zufolge Proteste gegen die Regierung aufgelöst und Dutzende Demonstranten festgenommen. Nach den Freitagsgebeten waren Hunderte Menschen auf die Straße gegangen, um ihre Solidarität mit den im Süden des Landes getöteten Demonstranten zum Ausdruck zu bringen. "Wir opfern unser Blut, unsere Seele für Euch in Deraa", riefen sie in Sprechchören. In Deraa waren am Mittwoch Sicherheitskräfte gegen Hunderte jugendliche Demonstranten vorgegangen. Nach Krankenhausangaben wurden mindestens 37 Menschen getötet.

Gleichzeitig fuhren rund tausend Anhänger des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad mit ihren Autos durch Damaskus, um Stimmung für den Staatschef zu machen. Sie schwenkten syrische Fahnen und riefen: "Das ist das Syrien von Al-Assad!", berichteten Augenzeugen.

In Deraa zogen Augenzeugen zufolge Tausende Menschen in einem Trauermarsch durch die Stadt. Sie forderten einen demokratischen Wandel im Land, das seit das seit rund 40 Jahren im autoritären Stil von der Familie Assad regiert wird. Auch aus den umliegenden Dörfern hätten sich Hunderte Menschen in einem Protestmarsch auf den Weg nach Deraa gemacht, berichteten Augenzeugen. Journalisten wurden am Freitag nicht nach Daraa gelassen.

DPA · Reuters
Reuters/DPA