Laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj will Donald Trump die Ukraine zu besuchen. Selenskyj sagte in einem Interview mit "Bild", "Welt", "Politico" und weiteren Medien des Springer-Verlags, der voraussichtliche republikanische US-Präsidentschaftskandidat habe auf eine Einladung in die Ukraine geantwortet, "dass er will, aber dass er nicht weiß, wann er das tun kann". Selenskyj sagte, er hoffe, dass dies bald der Fall sein werde.
Die USA sind seit der russischen Invasion im Februar 2022 der wichtigste militärische Unterstützer Kiews. Doch seit dem vergangenem Jahr blockieren die Republikaner im Kongress unter dem Druck von Ex–Präsident Trump ein neues Ukraine-Hilfspaket im Wert von 60 Milliarden Dollar (rund 55 Milliarden Euro).
Selenskyj hofft auf Besuch von Donald Trump – und weitere Waffenlieferungen
Selenskyj bekräftigte seine Forderung an den US-Kongress, den Weg für die Hilfsmittel freizumachen. Nur mit modernen Waffen könne die Ukraine die russische Armee schlagen. Russland habe mehr Menschen und mehr Waffen. "Aber die modernen Waffensysteme hat der vereinigte Westen." Sein Land plane eine Gegenoffensive gegen die russischen Invasionstruppen. Hierfür seien jedoch Waffen unter anderem aus den USA nötig.
Selenskyj wiederholte in dem Interview gegenüber den Springer-Medien zudem seine Kritik an westlichen Verbündeten der Ukraine, die seinem Land bestimmte Waffen nicht liefern wollen. Unter Bezugnahme auf deutsche Taurus-Marschflugkörper, US-ATACMS-Kurzstreckenraketen und F-16-Kampfjets sagte Selenskyj: "Unsere Partner haben bestimmte Waffen, die wir heute brauchen, um zu überleben. Und ich verstehe einfach nicht, warum wir diese Waffen nicht bekommen."
Zu den Gründen, weshalb Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) der Ukraine keine Taurus-Marschflugkörper liefert, sagte Selenskyj: "Soweit ich es verstehe, sagt der Bundeskanzler, dass Deutschland keine Atommacht ist und dass es das stärkste Waffensystem in Deutschland ist." Scholz wolle demnach sein Land nicht ohne dieses Waffensystem zurücklassen.