Bringt die Vorwahl in Indiana endlich eine Entscheidung im US-Vorwahlkampf?
Der einerseits spannende aber andererseits auch ermüdende Vorwahlkampf in den USA könnte am Dienstag tatsächlich so etwas wie ein Ende finden - zumindest rechnerisch: Gewinnt Donald Trump bei der anstehenden Abstimmung in Indiana alle 57 Delegierten, kann ihn keiner seiner Konkurrenten im Rennen um die republikanische Präsidentschaftskandidatur mehr einholen. Und das es so kommt, ist wahrscheinlich, denn der Unternehmer liegt in den Umfragen deutlich vor Ted Cruz, seinem ärgsten Verfolger. Für den erzkonservativen Christ ist das bitter, denn Indiana zählt zu den ganz wenigen Bundesstaaten, in denen er überhaupt noch den Hauch einer Chance gegen Trump hätte.
Bei den Demokraten liegt Hillary Clinton soweit vor ihrem Widersacher Bernie Sanders, dass der nur noch theoretische Chancen auf die Nominierung als Präsidentschaftskandidat hat.
Also steht Donald Trump nach diesem Dienstag als Präsidentschaftskandidat fest?
Ganz so einfach ist es nicht. Zwar liegt der Immobilienmagnat uneinholbar vorne, doch entscheidend ist die Anzahl der Delegiertenstimmen auf dem Parteitag im Juli. 1237 Delegierte braucht ein Kandidat, um sicher gewählt zu werden. Sind es weniger, kommt es zu einer offenen Abstimmung - und sehr viele Republikaner sind mehr als gewillt, den ungeliebten Trump herauszufordern. Der rechte Populist wird also auch weiterhin auf jede Stimme angewiesen sein.
Wie geht es nach der Wahl in Indiana weiter?
Donald Trump dürfte sich nach seinem absehbaren Triumph als natürlicher Präsidentschaftskandidat feiern lassen und jeden Zweifel an seiner Wahl als undemokratisch abbürsten. Offen ist, wie lange seine Mitbewerber Ted Cruz und John Kasich noch weiterkämpfen werden. Denn auch bei den noch ausstehenden Vorwahlen (unter anderem in den bevölkerungsreichen Staaten New Jersey und Kalifornien) führt Donald Trump die Umfragen an.