Besuch in Mount Vernon Trump wundert sich, warum George Washington sein Anwesen nicht nach sich selbst benannt hat

Donald Trump Emmanuel Macron
Die Trumps und die Macrons auf dem George-Washington-Anwesen Mount Vernon
© Andrew Harrer / Picture Alliance
Donald Trump ist bekannt dafür, seinen Namen auf seine Gebäude zu schreiben. Beim Besuch des Anwesens des ersten US-Präsidenten George Washington fragte er sich, warum der es nicht genauso machte.

Donald Trump und George Washington haben nicht nur gemeinsam, dass sie beide Staatsoberhäupter der Vereinigten Staaten sind beziehungsweise waren, sondern auch, dass beide mit Immobilien reich geworden sind. Möglicherweise war erste US-Präsident sogar der reichste Amerikaner seiner Zeit, Experten sind sich da nicht sicher. Aber: Dieser Hinweis habe den aktuellen Amtsinhaber immerhin dazu gebracht aufzumerken, wie das US-Magazin "Politico" von einem Rundgang Trumps auf Washingtons Anwesen berichtet. Es muss, glaubt man Zeugen, ein leicht bizarrer Besuch gewesen sein.

George Washington war auch Immobilienmogul

Die vom Vorstand des geschichtsträchtigen Orts Mount Vernon persönlich geführte Tour fand vor rund einem Jahr statt. Zu Gast in den USA war damals der französische Präsident Emmanuel Macron. Er und seine Frau schienen deutlich mehr Kenntnisse über Washingtons zu Hause zu haben als das 45. US-Staatsoberhaupt, zitiert "Politico" einen nicht weiter genannten Teilnehmer des Rundgangs. Erst als Mount-Vernon-Chef Doug Bradburn Trump erzählt habe, dass George Washington ein "Immobilienmogul des 18. Jahrhunderts" gewesen sei, der Grund und Boden über Virginia hinaus besessen habe, reagierte Trump auf seine, ihm ganz eigene Art.

"Wenn er klug gewesen wäre, hätte er seinen Namen draufgeschrieben. Du musste deinen Namen auf das Zeug schreiben, sonst erinnert sich niemand an dich", soll der Präsident dem Anwesenden zufolge gesagt haben. Auf die Erwiderung von Bradburn, die Hauptstadt der Vereinigten Staaten trage ja den Namen Washington habe Trump lachend mit "Guter Hinweis", geantwortet. Die meisten, wenn auch nicht alle Immobilien von Donald Trump tragen den Namen ihres Besitzers.

Von dem 1000-Quadratmeter großen Wohnhaus selbst war Trump anscheinend nicht sonderlich beeindruckt. Die Räume seien zu klein, das Treppenhaus zu eng und die Holzdielen zu uneben, habe das Staatsoberhaupt über den baulichen Zustand geurteilt. Er selbst hätte das besser und vor allem billiger gebaut, wird Trump zitiert.

Sind Donald Trumps Aussagen so gefallen?

Der erste Präsident der USA hatte seinen Landsitz in Mount Vernon, das rund 20 Kilometer südlich der Hauptstadt liegt. Auf dem Gelände, das ursprünglich Georges Washingtons Bruder gehört hatte, befindet sich unter anderem das Grab des Präsidenten, seine Bibliothek, eine Whiskybrennerei und eine Getreidemühle. Mount Vernon zählt zu den bekanntesten Museen des Landes. "Politico" als auch andere US-Medien haben die Betreiber und das Weiße Haus angefragt, ob Trumps Aussagen tatsächlich so gefallen seien – hätten allerdings keine befriedigenden Antworten erhalten. Die Eigentümer des Museums, die "Mount Vernon Ladies' Association" gab nach Erscheinen des Beitrags bekannt, dass Teile der Zitate  nicht in Gänze die Ereignisse von vor einem Jahr widerspiegelten.

Quellen: "Politco", CNN, "Washington Post"

nik