Gefechte "Es liegen noch viele Gefahren vor uns"

Die Fernsehbilder von in der Wüste vorrückenden Panzern mögen nahe legen, dass die Invasion Iraks weder schwierig noch gefährlich ist - aber die schweren Gefechte dieses Krieges stehen noch bevor.

"Es gab noch keinen entscheidenden Kampf zwischen einer großen Anzahl von Soldaten", sagte Tim Ripley von dem Zentrum für Verteidigungsstudien der Universität Lancaster. "Dann erst kann man die irakische Kampfbereitschaft abschätzen." Mit einer Mischung aus zur Schau gestelltem Optimismus, einem Minimum von Informationen über den Kriegsverlauf und sorgfältig kontrollierten Nachrichtenbildern von schnell vorrückenden Truppen wollen die US-geführten Truppen die irakische Armee einschüchtern und verwirren. Doch unbemerkt von der Öffentlichkeit finden vermutlich andere, unschöne Einsätze statt.

Endkampf um Bagdad?

Niemand hatte ernsthaft mit großer Gegenwehr in der irakischen Wüste gerechnet. Vor Kriegsbeginn hatte Irak klar gemacht, dass die Elitetruppen, die republikanische Garde, in die Dörfer und Städte zurückgezogen werden sollten, um den Gegner so in einen eher unberechenbaren und gefährlicheren Straßenkampf zu verwickeln. "Es überrascht mich nicht, dass sie bislang auf wenig Gegenwehr stoßen. Das stimmt mit der irakischen Ankündigung überein, dass sie nicht in der Wüste, sondern in Bagdad kämpfen wollen", sagte Jacques Beltran vom Französischen Institut für Internationale Beziehungen (IFRI).

Iraker feuern zurück

Doch während die 3. Infanteriedivision der US-Armee von Kuwait aus mindestens 200 Kilometer weit auf irakisches Territorium vorstieß und britische Einheiten die Halbinsel Faw einnahmen, trafen die Invasionstruppen an anderen Stellen auf größeren Widerstand als erwartet. Beim Marsch auf die irakische Hafenstadt Umm Kasr wurden US-Truppen zwei Stunden lang durch irakisches Feuer am Vorrücken gehindert, bis britische Artillerie die irakischen Stellungen angriff.

"Egal wie die Leute es sehen, dies ist echt, dies ist ein Krieg, dies ist gefährlich, es liegen noch viele Gefahren vor uns", sagte US-Präsidialamtssprecher Ari Fleischer.

John Chalmers