In Großbritannien ist nach fast acht Jahrzehnten Schluss mit einer besonderen Form der Geheimhaltung, die noch aus der Angst vor deutschen Luftangriffen stammt. Auf den Landkarten der Vermessungsbehörde Ordnance Survey sind künftig auch strategisch wichtige Anlagen zu erkennen, die bei früheren Auflagen einfach von der Karte getilgt wurden, wie die Tageszeitung "The Guardian" berichtete. Dazu gehören beispielsweise eine Atomwaffen-Fabrik bei London oder ein unterirdisches Munitionslager in Schottland.
Satellitenbilder sind genauer
Die Praxis, auf den amtlichen Karten "sensible Ziele" einfach wegzulassen, hat ihren Ursprung in einem Beschluss des damaligen Premierministers Stanley Baldwin von 1927. Auf dem Höhepunkt des Kalten Kriegs durften dann insgesamt 4800 Anlagen nicht erwähnt werden. Nach Angaben des "Guardian" entschied sich die Regierung nun unter anderem dazu, die Geheimhaltung zu beenden, weil inzwischen übers Internet ohne Schwierigkeiten genaueste Satellitenbilder zu beschaffen sind. Die Karten sollen jetzt nach und nach vervollständigt werden.