Im Irak haben schiitische Extremisten aus Rache für einen Anschlag mit 26 Toten ein Viertel von Sunniten angegriffen. Augenzeugen berichteten, die Angreifer hätten die sunnitische Al-Hamsa-Moschee sowie drei Häuser von Sunniten in dem Dorf Charnabat nördlich von Bagdad in Brand gesteckt. Ein Selbstmordattentäter hatte sich am Montagabend in dem Dorf bei der Beerdigung eines Schiiten in die Luft gesprengt und 25 Menschen mit in den Tod gerissen. 36 weitere Menschen wurden verletzt.
In Kirkuk sprengte sich ein Selbstmordattentäter mit einer Autobombe neben einer Tankstelle in die Luft und riss drei Menschen mit in den Tod. Zehn weitere Zivilisten wurden laut Polizei verletzt. Nach Angaben von Krankenhausärzten stieg die Zahl der Opfer, die am Vorabend bei einem Anschlag auf einem Markt in Hilla südlich von Bagdad ums Leben gekommen waren, auf zehn. 79 Menschen seien verletzt worden, hieß es.
Ministerpräsident stellte am Sonntag Versöhnungsplan vor
Die US-Armee berichtete derweil, bei Angriffen von Aufständischen seien in Bagdad und der westlichen Anbar-Provinz seit Montag vier amerikanische Soldaten getötet worden. In Kerbela wurden die Leichen eines Polizisten und zweier Zivilisten entdeckt, darunter eine Frau. Nach Angaben eines Polizeisprechers waren alle gefoltert worden.
Iraks Ministerpräsident Nuri al-Maliki hatte am Sonntag einen nationalen Versöhnungsplan vorgestellt, der die Gewalt im Land eindämmen soll. Das Land erlebte damit die größten Unruhen seit Tötung des Al-Kaida-Chefs im Irak, Abu Mussab al-Sarkawi, durch US-Truppen Anfang des Monats.