Ungeachtet internationaler Appelle sind am Montagmorgen auch die beiden zum Tode verurteilten Gefolgsleute von Ex-Diktator Saddam Hussein gehängt worden. Dies berichteten übereinstimmend der arabische Nachrichtensender Al Dschasira, der US- Nachrichtensender CNN und der britische Fernsehsender BBC. Ein Sprecher der irakischen Regierung sagte, bei Barsan al-Tikriti habe sich beim Hängen der Kopf vom Rumpf getrennt.
Ein hochrangiger Vertreter der irakischen Regierung sagte der Nachrichtenagentur Reuters, die Regierung habe den Informationsfluss nach der Exekution besser kontrollieren wollen. Deswegen hätten die Behörden die Hinrichtung zunächst nicht bestätigt.
Saddam Hussein war am 30. Dezember exekutiert worden. Alle drei waren am 5. November wegen der Ermordung von 148 Schiiten in der Kleinstadt Dudschail 1982 zum Tode verurteilt worden.
Unruhen nach der Exekution des Ex-Diktators
Erst kürzlich hatte der neue UN-Generalsekretär Ban Ki Moon an die irakische Regierung appelliert, die Todesurteile nicht zu vollziehen. Auch die deutsche EU-Ratspräsidentschaft hatte sich gegen die Todesstrafe ausgesprochen. Selbst der irakische Präsident Dschalal Talabani hatte die Regierung aufgefordert, die Urteile vorerst nicht zu vollstrecken.
Nach der Exekution von Saddam Hussein war ein Video im Internet und in mehreren arabischen Fernsehsendern aufgetaucht. Das Band, das international für Empörung sorgte, zeigte die Hinrichtungsprozedur in voller Länge. Gleichzeitig aufgenommen wurden Verunglimpfungen Saddams und Hochrufe auf den radikalen Schiiten-Prediger Muktada al- Sadr, einen der Hauptfeinde Saddams.
DPA