Irak Tod statt Gehalt

Bei Anschlägen im Irak sind am Dienstag mindestens 63 Menschen ums Leben gekommen. Bei einer Autobombenexplosion vor einer Bank starben 14 Menschen, als sich irakische Sicherheitskräfte gerade ihr Gehalt auszahlen ließen.

Der Anschlag vor der Bank im Bagdader Stadtviertel Karrada war den Behörden zufolge gut geplant. Es sei den Tätern bekannt gewesen, dass irakische Sicherheitskräfte dort immer am ersten Arbeitstag eines jeden Monats ihre Gehälter abholten. Unter den 14 Todesopfern seien acht Zivilpersonen, drei Soldaten und drei weitere Sicherheitskräfte, 37 Menschen seien verletzt worden. Da es im Stadtteil Karrada schon seit geraumer Zeit gewaltsame Zwischenfälle gibt, wurden für die Auszahlung der Gehälter Sperren errichtet. Einem Polizeisprecher zufolge wurde das mit Sprengstoff beladene Auto außerhalb des Sicherheitskordons geparkt, aber dennoch so nahe, dass es gewaltigen Schaden anrichtete.

Sprengsatz am Straßenrand tötet 24 Businsassen

Im Norden des Landes detonierte ein am Straßenrand versteckter Sprengsatz, als ein mit Soldaten besetzter Bus vorüberfuhr. Alle 24 Insassen wurden getötet. Der Bombenanschlag auf den Bus ereignete sich nahe der Ortschaft Ruwaschjid, die rund 250 Kilometer nördlich von Bagdad in der Nähe der Stadt Beidschi liegt. Dort wurde ein Ausgehverbot verhängt. Der völlig zerrissene Bus war Teil eines Konvois, der von US-Soldaten eskortiert wurde. Bei Opfern handelt es sich nach Polizeiangaben um Iraker.

Kurz vor dem Anschlag in Bagdad explodierte auch in der 90 Kilometer weiter nördlich gelegenen Stadt Mukdadija eine Autobombe. Sie riss mindestens sieben Menschen in den Tod, einen Polizisten und sechs Zivilpersonen. 15 weitere wurden nach Angaben von Sicherheitskräften verletzt. In Bagdad nahmen Bewaffnete einen Kleinbus unter Feuer, in dem Angestellte eines Elektrizitätsunternehmens saßen. Fünf von ihnen kamen ums Leben, die anderen sechs Insassen wurden laut Polizei verletzt. Mindestens zwölf weitere Gewaltopfer gab es in anderen Landesteilen. Im Süden des Iraks wurde ein britischer Soldat bei der Explosion einer Mörsergranate getötet, wie das britische Verteidigungsministerium mitteilte. Die amerikanischen Streitkräfte teilten mit, am Montag sei ein US-Soldat bei der Explosion einer am Straßenrand versteckten Bombe südlich von Bagdad ums Leben gekommen.

AP
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