Die Gegner einer Legalisierung der Homo-Ehe in Irland haben bereits kurz nach Beginn der Stimmauszählung ihre Niederlage bei dem nationalen Referendum eingeräumt. Es gebe offensichtlich einen "sehr beeindruckenden Sieg" der Befürworter der Homo-Ehe, sagte einer der Anführer der Nein-Kampagne, David Quinn vom katholisch orientierten Institut Iona, am Samstag dem Sender RTE. Die Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe würde für das streng katholische Land eine Zeitenwende bedeuten, ein erstes landesweites Resultat des Referendums sollte am Nachmittag vorliegen.
Auch die Regierung ist der Auffassung, dass für die Zulassung der gleichgeschlechtlichen Ehen gestimmt wurde. Gleichstellungsminister Aodhan O'Riordhain sagte der Nachrichtenagentur Reuters am Samstag, er gehe von einer großen Mehrheit für die Befürworter der Schwulen- und Lesbenehe aus. Die Wahlbeteiligung sei zudem beispiellos. Auch der staatliche Rundfunk meldete einen deutlichen Sieg der Befürworter der Gleichberechtigung von Homosexuellen auch in der Frage der Eheschließung.
Das Recht auf Eheschließung auch unter Schwulen und Lesben war von allen im Parlament vertretenen Parteien unterstützt worden. Die Einführung der Homo-Ehe in dem traditionell konservativ-katholischen Land deutet auch auf einen erheblichen Einflussverlust der katholischen Kirche nach zahlreichen Skandalen um sexuellen Missbrauch durch Priester hin.