Gedenken in Nordkorea Murmeltiertag für Kim Jong Un

In Nordkorea gibt es viel zu gedenken: alle paar Monate Todestage, Geburtstage, Kriegsjubiläen. Die Feierlichkeiten dazu finden in einem Mausoleum statt, in dem immer wieder immer die gleichen Bilder produziert werden.

Es ziemt sich natürlich überhaupt nicht, an trauernden Menschen herumzukritteln - auch dann nicht, wenn sie mit eiserner Hand das eigene Volk knechten und unterdrücken. Bei der Inszenierung ihres Mitgefühls sieht das schon wieder anders aus. Wobei genaugenommen: Im speziellen Fall von Nordkorea sieht das immer gleich aus. Wie etwa jetzt wieder zu besichtigen war, am Mittwoch, als die Elite des Landes zu ihrer Trauerroutine antrat. Anlass war der 21. Todestag von Staatsgründer Kim Il Sung, trotz seiner Abwesenheit, "ewiger Präsident" der Diktatur.

Der Gang ins Kumsusan-Mausoleum, wo das unsterbliche Landesoberhaupt sowie sein Sohn Kim Jong Il, Vater des amtierenden Führers Kim Jong Un, bestattet sind, ist in etwa so wie Zahnbürstenwechseln: alle zwei, drei Monate dasselbe. Todestage, Geburtstage, Kriegsjahrestage - irgendwas und irgendwem gibt es immer zu huldigen. Und zum Glück zeichnen sich die Besuche durch eine erfreuliche Konstanz im Ablauf aus, weswegen die Fotografen der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA, theoretisch zumindest, ihre einmal geschossenen Bilder gleich mehrfach wiederverwenden könnten. Also, rein theoretisch natürlich.