Lawinenunglück in Aghanistan Tote am Salang-Pass ausgegraben

Zwei Tage nach dem Lawinenunglück in Afghanistan ist das volle Ausmaß der Katastrophe deutlich geworden. 166 Tote wurden bis Mittwoch aus den Schneemassen am Salang-Pass ausgegraben, wie das Innenministerium in Kabul mitteilte.

Rund 2.600 Menschen seien gerettet worden, hunderte weitere steckten aber noch in eisiger Kälte in ihren Fahrzeugen fest. Ein Schneesturm hatte am Montagabend an dem in 3.800 Meter Höhe gelegenen Salang-Pass eine Serie von Lawinen ausgelöst, die einen Straßenabschnitt von 3,5 Kilometern Länge unter sich begruben.

Hunderte von Fahrzeugen wurden dabei verschüttet. Zahlreiche weitere Menschen sitzen im Salang-Tunnel fest, dessen Ausgänge durch die Schneemassen blockiert wurden. Die Rettungskräfte hätten mittlerweile einen Straßenabschnitt von 2,5 Kilometern freigelegt, sagte ein Sprecher des Innenministeriums, Semeri Baschari.

Für viele Menschen kam aber jede Hilfe zu spät: Entlang der Straße fanden die Helfer zahlreiche Leichen, andere waren in ihren Fahrzeugen erfroren, wie der Ministeriumssprecher berichtete. Man gebe aber die Hoffnung nicht auf, weitere Überlebende zu finden. Noch am Mittwochmorgen seien sieben Kinder gerettet worden, deren Mutter bei dem Unglück ums Leben gekommen sei.

Das aufklarende Wetter solle genutzt werden, um auch jenseits der Straße nach Überlebenden zu suchen, sagte der geschäftsführende Minister für öffentliche Arbeiten, Ali Safari. Die Wucht der Lawine sei so gewaltig gewesen, dass sie viele Autos mehrere hundert Meter vor sich hergeschoben habe. An dem Rettungseinsatz seien 400 Polizisten und rund 100 Freiwillige aus der Region beteiligt, erklärte das Innenministerium. Zudem seien 500 afghanische Soldaten mit Hubschraubern und Bulldozern mobilisiert worden, um die Rettungskräfte zu unterstützen. Die Internationale Afghanistan-Schutztruppe ISAF stellte vier Hubschrauber zur Verfügung.

APN
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