Zwei Tage nach Abschluss der Parlamentswahlen in Libanon ist bei einem Anschlag in Beirut ein anti-syrischer Politiker ums Leben gekommen. Der ehemalige Generalsekretär der Kommunistischen Partei George Hawi sei auf der Stelle tot gewesen, berichtete die Polizei am Dienstag. Sein Fahrer wurde lebensgefährlich verletzt. Nach ersten Ermittlungen war der Sprengsatz unter dem Fahrersitz von Hawis Wagen versteckt.
Die Handschrift derer, die den Frieden stören wollen
Die Ermittler sehen Parallelen zum Mordanschlag auf den anti- syrischen Journalisten Samir Kassir. Kassir und ein Passant waren am 2. Juni bei der Explosion einer am Auto des Publizisten angebrachten Bombe ums Leben gekommen. Justizminister Ahmed Kabbani sagte am Dienstag am Tatort im muslimischen Westens von Beirut: «Der Anschlag trägt erneut die Handschrift derer, die den Frieden in Libanon stören wollen.»
Erst am Vortag war das Endergebnis der Parlamentswahlen bekannt gegeben worden. Dabei hatte das aus den anti-syrischen Protesten hervorgegangene Bündnis um Saad Hariri gesiegt. Die Ermordung von Hariris-Vater, dem ehemaligen Ministerpräsident Rafik Hariri, Mitte Februar hatte anti-syrische Proteste ausgelöst. Diese trugen maßgeblich zum Abzug der syrischen Truppen aus Libanon bei.