Ex-US-Präsident Donald Trump ist derzeit angeklagt, weil er in seinem Luxusanwesen Mar-a-Lago zahlreiche geheime Regierungsdokumente lagerte. Diese Papiere sind aber offenbar nicht die einzigen wertvollen Objekte, die fälschlicherweise dort aufbewahrt werden.
Berichten der israelischen Zeitung "Haaretz" zufolge befinden sich dort Artefakte, die zum israelischen Staatsschatz gehören. Diese sollen im Rahmen eines Chanukka-Festes im Dezember 2019 an das Weiße Haus ausgeliehen worden sein, damals war Trump noch Amtsinhaber. Geplant war demnach jedoch, dass die Objekte, darunter Öllampen aus Keramik, nach einer kurzen Ausstellung in Washington mit einem speziellen Kurierdienst nach Israel zurückgeführt werden.
Zur besagten Ausstellung ist es jedoch nie gekommen, Medienberichten zufolge wegen bürokratischer Schwierigkeiten. Laut der israelische Zeitung "Haaretz" soll sich die US-Seite gesorgt haben, die Antiquitäten könnten aus dem besetzten Westjordanland stammen und deshalb auf die Ausstellung verzichtet haben. So oder so: Zurück nach Israel sind die Leihgaben wohl bis heute nicht gekommen. Die Corona-Pandemie habe eine sichere Rückführung unmöglich gemacht. Schließlich sollten so wertvolle Artefakte nicht einfach per Flugzeug oder Reederei zurück nach Israel gebracht werden.
Wie die Gegenstände nach Mar-a-Lago kamen, ist unklar
Damals verantwortlich für den Staatsschatz war Israel Hasson als Direktor der Antikenbehörde. Er gab bei "Haaretz" an, den jüdisch-amerikanischen Großspender Saul Fox mit der Verwahrung der Antiquitäten beauftragt zu haben. Doch hier verliert sich die Spur der Artefakte.
Nun wurden israelische Behörden dem Bericht zufolge über den Fund der Stücke in Palm Beach informiert. Von wem die Information kam, wird dort nicht erwähnt. Auch wie die Antiquitäten bei Ex-Präsident Trump gelandet sind, bleibt ein Rätsel. Ebenso ob Trump von dem Verbleib der Artefakte in seinem Anwesen weiß.
Die israelische Antikbehörde sagte gegenüber"Haaretz", jegliche Versuche, an die Stücke zu kommen und sie zurückzubringen, seien bislang erfolglos geblieben. Der neue Direktor der Antikenbehörde habe bereits hochrangige Politiker und amerikanische Diplomaten um Hilfe gebeten, darunter David Friedman, ehemaliger US-Botschafter in Israel. Doch die Artefakte befinden sich demnach immer noch in Mar-a-Lago.
Trumps Luxusanwesen stand in diesem Jahr bereits im Fokus der Aufmerksamkeit, nachdem Behörden dort bei einer Durchsuchung geheime Dokumente sicherstellten. Gegen Trump wurde ein Gerichtsverfahren wegen unsachgemäßer Aufbewahrung von Geheimdokumenten eingeleitet
Quelle: "Haaretz"