Sexualstraftäter Neue Epstein-Mails belasten Donald Trump

Mächtige Männer unter sich: Jeffrey Epstein (l.) und Donald Trump bei einer Party 1997 in Mar-a-Lago
Mächtige Männer unter sich: Jeffrey Epstein (l.) und Donald Trump bei einer Party 1997 in Mar-a-Lago
© Davidoff Studios Photography
US-Präsident Donald Trump wird die Epstein-Affäre nicht los. Die Demokraten im Repräsentantenhaus haben nun E-Mails veröffentlicht, die Trump weiter unter Druck setzen.

Der Epstein-Skandal zieht weiter seine Kreise in den höchsten Politikerkreisen der USA. Neu aufgetauchte Mails des pädophilen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein enthalten offenbar Passagen, die US-Präsident Donald Trump belasten.

Die Dokumente wurden von den Demokraten im Repräsentantenhaus veröffentlicht. In einer Nachricht an seine Komplizin Ghislaine Maxwell schreibt Epstein demnach im April 2011, Trump habe mit einem Opfer "Stunden in meinem Haus verbracht". Den heutigen Präsidenten bezeichnete er als "Hund, der nicht bellt". Maxwell sitzt wegen Sexhandels mit Minderjährigen und weiterer Vergehen eine 20-jährige Haftstrafe ab.

In einer anderen E-Mail wurde Epstein noch deutlicher. An den Autor Michael Wolff schrieb er 2019: "Natürlich wusste er von den Mädchen." Zu diesem Zeitpunkt war Trump bereits in seiner ersten Amtszeit Präsident der Vereinigten Staaten.

Das Weiße Haus reagierte kurz darauf und verurteilte die Veröffentlichung. "Die Demokraten haben E-Mails selektiv an die liberalen Medien weitergeleitet", behauptete Sprecherin Karoline Leavitt. Man versuche, Donald Trump durch eine falsche Darstellung zu diffamieren. "Bei dem namenlosen Opfer handelt es sich um die verstorbene Virginia Giuffre", so Leavitt weiter. Diese habe in der Vergangenheit mehrfach erklärt, dass der US-Präsident in keinerlei Fehlverhalten involviert sei und "nicht freundlicher hätte sein können", behauptete Leavitt. 

Es sei Fakt, dass Trump einst Jeffrey Epstein aus seinem Club geworfen habe, weil er sich gegenüber weiblichen Angestellten unangemessen verhalten habe. Leavitt betonte, dass die Veröffentlichung ein "kläglicher Versuch" sei, von den Erfolgen des US-Präsidenten abzulenken. 

Auch die Republikaner reagierten auf die Vorwürfe – und veröffentlichten ihrerseits 20.000 Seiten an Dokumenten, die ihnen aus dem Nachlass von Jeffrey Epstein überlassen wurden.  

Wie viel wusste Donald Trump über die Machenschaften Epsteins?

Brisant sind diese Veröffentlichungen vor allem, weil Trump stets vehement bestritten hatte, von den Verbrechen Epsteins gewusst zu haben. Videos und Fotos zeigen beide bei mehreren Anlässen zusammen. Trump behauptet, den Kontakt Anfang der 2000er abgebrochen zu haben. 

Epstein, der über viele Jahre systematisch Minderjährige sexuell missbraucht hatte, wurde 2019 verhaftet und angeklagt. Nach offiziellen Angaben beging der 66-Jährige im selben Jahr in seiner Gefängniszelle Suizid.

Trump hatte im Wahlkampf angekündigt, die kompletten Akten zu dem Fall freizugeben. Das allerdings ist bis heute nicht passiert. Selbst in Trumps eigenem Lager sorgt diese Hinhaltetaktik für Unmut. Um den Fall des Sexualstraftäters ranken sich zahlreiche Gerüchte – nicht zuletzt, weil Epstein bestens in der US-amerikanischen High Society vernetzt war.

Quellen: "New York Times", ABC News, Nachrichtenagentur DPA

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