"New York Times", USA
"New York – die dynamischste Stadt der Welt, in der sich viele Einwohner ein gutes Leben jedoch nicht mehr leisten können – braucht seinen Erfolg. Mamdani kann die wirtschaftliche Ungleichheit, das Problem, das seine Kampagne beflügelt hat, nicht lösen. Aber er kann Fortschritte erzielen. Er kann mehr Wohnraum schaffen. Er kann das Angebot an Kinderbetreuung und guten Schulen ausbauen. Er kann die Geschwindigkeit von Bussen und U-Bahnen verbessern. Wenn er Erfolg hat, wird er eine Vorlage demokratischer Regierungsführung anbieten – in einer Zeit, in der viele Amerikaner der Partei skeptisch gegenüberstehen. Mamdani hat die Chance, das nächste Kapitel dieser Geschichte zu schreiben."
"Süddeutsche Zeitung", München
"Der Begriff von einem 'historischen Wahlergebnis' ist definitiv überstrapaziert. Aber an dieser Stelle ist er wohl ausnahmsweise mal angebracht. Der 111. Bürgermeister von New York City wird zwar auch wieder ein Mann sein, so wie seine 110 Vorgänger. Mamdani aber ist der erste Muslim in diesem Amt. Und der Erste, der in Afrika geboren wurde. Von nationaler Relevanz ist dieser Bürgermeisterwahl aber auch deshalb, weil sie die künftige Strategie der Demokraten prägen könnte. Auch wenn die Stimmungslage und die Bedürfnisse in New York selbstverständlich schwer vergleichbar sind mit denen im Rest des Landes, wird man in näherer Zukunft auf demokratischer Seite schwer an dem Argument vorbeikommen: Wer siegen will, sollte es vielleicht so ähnlich machen wie Mamdani."
"Bild"-Zeitung, Berlin
"New York, eigentlich Symbolstadt des Kapitalismus, bekommt damit einen Bürgermeister vom ganz linken Rand der Demokratischen Partei, der sich einen 'demokratischen Sozialisten' nennt. Aus dem Big Apple wird der 'Red Apple'!
"Die New Yorker haben gesprochen - im Guten, wie im Schlechten"
"La Stampa", Italien
"Mamdani bezeichnet sich selbst als 'Donald Trumps schlimmsten Alptraum'. Am Wahltag nannte der US-Präsident Mamdani einen 'Kommunisten'. Sein Wahlkampf war schillernd, doch vergessen wir nicht, dass wir uns hier in New York City befinden – nicht in Amerika. New York ist eine Ausnahme, eine liberale und progressive Hochburg, eine Bastion der Demokratischen Partei. Trumps Kommunikationsteam könnte Mamdani jedoch nutzen, um die gesamte Demokratische Partei als 'kommunistisch' darzustellen und ihn zum Gesicht des demokratischen Sozialismus und der Antifa zu machen."
"Wall Street Journal", USA
"Zohran Mamdani hat das Rennen um das Bürgermeisteramt gemacht – und das nicht knapp. Das Volk hat gesprochen, im Guten wie im Schlechten, und seine Wähler waren bereit, im Namen des Wandels ein Risiko mit seinem radikalen Kurs einzugehen. Obdachlose besetzen U-Bahnen und Straßenecken. Wohnraum ist für junge Menschen unerschwinglich, während die Mietpreisbindung die Entwicklung und Instandhaltung behindert. Diese Probleme zählen zu den Gründen für Mamdanis Wahlsieg, da die traditionellen Demokraten sie nicht angegangen sind. Dies ist die große Lehre aus gescheiterter Stadtpolitik, die die Demokraten nicht anerkennen wollen. Ihre progressive Politik toleriert zu viel öffentliche Unruhen und verteuert das Leben zu sehr.
"The Hill", USA
"Der Sieg von Zohran Mamdani in New York City ist ein politisches Erdbeben. Er krönt einen erstaunlichen Aufstieg, beschert der Linken einen ihrer bislang größten Triumphe und heizt den ohnehin schon heftigen Kampf innerhalb der Demokratischen Partei weiter an. Mamdani verspricht, dass seine Amtszeit auf 'einer kühnen Vision dessen, was wir erreichen werden, und nicht auf einer Liste von Ausreden für das, was wir aus Angst nicht zu versuchen wagen' basieren werde. Seine Rede wird die Gemäßigten sicherlich in Aufruhr versetzen. Die wiederum haben die beiden großen Gouverneurswahlen des Abends gewonnen. Etwa Abigail Spanberger in Virginia. Ihre Rede war meilenweit von Mamdanis Rhetorik entfernt. In der Folge sind die Fronten im Kampf um die Zukunft der Demokratischen Partei klarer denn je."