Wie die südkoreanische Armee mitteilte, schoss Nordkorea am frühen Donnerstag mehrere Granaten ab, die im Meer nahe der südkoreanischen Insel Yeonpyeong einschlugen.
Am Mittwoch hatte Nordkorea nach eigenen Angaben im Rahmen einer Militärübung am Morgen rund 30 Granaten in Richtung Gelbes Meer abgeschossen. Die Geschosse gingen nahe der von Südkorea kontrollierten Insel Baengnyeong nieder. Südkorea reagierte nach eigenen Angaben mit Kanonenwarnschüssen. Am Nachmittag setzte Nordkorea das Artilleriefeuer fort, der Süden reagierte darauf jedoch nicht. Verletzt wurde bei dem Schusswechsel niemand.
Nach dem Schusswechsel an der umstrittenen innerkoreanischen Seegrenze hatten die USA die Regierung in Pjöngjang zur Zurückhaltung aufgefordert. Das Artilleriefeuer in Richtung Süden sei "provokativ" und "nicht hilfreich" gewesen, teilte das Außenministerium in Washington mit.
Die sogenannte Nördliche Grenzlinie war nach Ende des Korea-Kriegs 1953 von US-geführten UN-Truppen einseitig beschlossen worden. Pjöngjang erkennt sie bis heute nicht an. Erst im vergangenen November hatten sich Marineschiffe beider Länder hier ein Feuergefecht geliefert. Dabei war ein nordkoreanisches Patrouillenboot in Flammen aufgegangen.