"Steirermen san very good for Hollywood" lautet seit zehn Jahren die inoffizielle österreichische Hymne an Arnold Schwarzenegger, "unseren berühmtesten USA-Export". Der bedankte sich mit Besuchen in seiner alten Heimat und dem Bekenntnis "Im Herzen bin ich immer ein Grazer". Regelmäßig schaute er bei seiner Mutter Aurelia vorbei, die 1998 in Weiz (30 Kilometer nordöstlich von Graz) im Alter von 76 Jahren gestorben war. Er spendete dann und wann Wahlkampfhilfe für Politiker der Volkspartei in seiner alten Heimat Steiermark. Die revanchierten sich mit Auszeichnungen und dem "Schwarzenegger-Stadion" in Graz.
Pilgerstätte Elternhaus
Doch seit der in seinem Geburtsland als "steirische Eiche" bewunderte Action-Star den Eintritt in die Politik beschlossen hat, dreht sich alles um den berühmten Ex-Landsmann. Der "Arnie-Tourismus" hat sein Elternhaus in Thal bei Graz regelrecht zur Pilgerstätte gemacht. "Als wir das Haus 1979 gekauft haben, konnten wir nicht ahnen, was auf uns zukommt", seufzt der heutige Besitzer Heinz Anderwald. Alle wollen das gelbe Haus aus dem Jahr 1806 sehen, in dem Schwarzenegger seit der Geburt 1947 bis zu seiner Auswanderung in die USA 19 Jahre später mit seinen Eltern zur Miete gewohnt hatte.
Parodien auf den "Äktschn-Man"
Im meist gehörten österreichischen Radioprogramm (Ö 3) haben die Parodien auf den "Äktschn-Man", der als kraftstrotzender Dummling präsentiert wird, ihren festen Sendeplatz. In der "Kronenzeitung", dem mit Abstand größten Blatt im Lande, schaffte es Schwarzenegger auf die Titelseite. Die "Krone" ließ den Star im Wahlkampf dauerhaft begleiten und druckte die Serie "Der Governator". Ob Ski-As Hermann Maier, Ex-Skistar Thomas Muster oder DJ Ötzi - alle drücken ihm öffentlich die Daumen. Das "Kronehit"-Radio startete die Kampagne "Go Arnie Go" mit T-Shirts und Sticker für Hörer und Prominente.
Mit dem Jet zur Wahlparty
Hermann Kröll plant als Bürgermeister der steierischen Tourismusgemeinde Schladming, österreichische Prominenz mit einem Charterflieger nach Kalifornien zu bringen, um den sicher geglaubten Wahlsieg Schwarzeneggers zu feiern. Die Weltcup-Strecke auf der Schladminger Planai könnte daneben zur Gouverneur- oder Arnold-Piste werden. In anderen Gemeinden wird beratschlagt, ob man nicht eine Straße nach dem Muskelmann benennen könnte. "Das sollte aber keine kleine Gasse sein, sonst kommt er mit den breiten Schultern nicht durch", gaben Lokalpolitiker zu bedenken. Die "Arnie-Begeisterung" erklären viele Kommentatoren mit der Freude, dass das kleine Österreich mit Schwarzenegger wieder in die internationalen Schlagzeilen gefunden hat.