Als erstes EU-Land hatte Österreich am 6. Februar eine allgemeine Corona-Impfpflicht eingeführt. Rund einen Monat später soll die Pandemie-Maßnahme, die für alle Erwachsenen galt, nun ausgesetzt werden. Die Impfpflicht sei angesichts der derzeit vorherrschenden Omikron-Variante des Coronavirus nicht verhältnismäßig, sagte Verfassungsministerin Karoline Edtstadler am Mittwoch in Wien. In drei Monaten solle neu entschieden werden, verkündete Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne).
Mit dem Beschluss zur vorläufigen Suspendierung der Impfpflicht folgte die Regierung der Empfehlung einer Expertenkommission. Bei der Ansteckung mit der Omikron-Variante kommt es häufiger als bei anderen Virus-Varianten zu lediglich milden Krankheitsverläufen.
Österreich mit Impfpflicht Vorreiter in EU
Österreich galt mit seiner im Februar eingeführten Impfpflicht als Vorreiter in der EU. Die Pflicht griff für alle ab einem Alter von 18 Jahren. Die Kontrolle der Impfpflicht und die Verhängung von Geldstrafen sollten aber erst ab Mitte März beginnen, was nun hinfällig geworden ist. Die Impfquote liegt in Österreich bei rund 70 Prozent.