Der Satz war für die Ewigkeit gedacht, und wer ihn im Originalton hört, spürt die Überzeugung, die in jeder Betonung liegt. "Es lebe Bonn, es lebe Deutschland, es lebe die deutsch-französische Freundschaft!", sagte Charles de Gaulle bei einem Besuch im September 1962. Frankreichs Präsident, der Weltkriegsgeneral und Organisator des Widerstands gegen Nazi-Deutschland, ließ keinen Zweifel daran, was er und Bundeskanzler Konrad Adenauer damals anstrebten: Verständigung, Versöhnung, Vertrauen.
Wenige Monate später, am 22. Januar 1963, unterzeichneten sie in Paris den Élysée-Vertrag, die Grundlage engster Zusammenarbeit beider Länder. Ein Schlüsselmoment europäischer Einigung.