Philippinen "Die Krise ist vorbei"

Die Meuterei von fast 300 Soldaten in der philippinischen Hauptstadt Manila ist am Sonntag nach 19 Stunden beendet worden. Die Rebellen, die den Rücktritt von Präsidentin Arroyo gefordert hatten, gaben auf.

Eine Meuterei von fast 300 Soldaten, die sich in der philippinischen Hauptstadt Manila in einem Geschäftszentrum verbarrikadiert hatten, ist am Sonntag nach 19 Stunden friedlich beendet worden. Die Rebellen, die den Rücktritt von Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo gefordert hatten, erklärten sich in Verhandlungen mit einem Regierungsvertreter zur Aufgabe bereit. Sie sollen vor ein Militärgericht gestellt werden. Arroyo erklärte erleichtert in einer landesweit übertragenen Ansprache: "Die Krise ist vorbei." 296 Soldaten, darunter 70 Offiziersanwärter, würden in ihre Kasernen zurückkehren, nachdem sie die Sprengladungen in dem von ihnen verminten Gebäudekomplex entfernt hätten.

Der frühere Generalstabschef Roy Cimatu, der die Verhandlungen mit den Aufständischen geführt hatte, sagte, die Meuterer hätten sich bereit erklärt, "die Konsequenzen ihrer Aktion auf sich zu nehmen". Die meuternden Militärs hatten am frühen Morgen das Geschäftszentrum mit einer Einkaufspassage und Hotels in ihre Hand gebracht. In einem Hotel wurden mehr als 300 Gäste und Angestellte, darunter mehrere Ausländer, von der Aktion überrascht. Sie wurden später freigelassen.

Rücktritt von Arroyo verlangt

Inzwischen liefen zwei Ultimaten der Regierung von Präsidentin Arroyo an die Rebellen aus. Die Meuterer verlangten den Rücktritt von Arroyo, ihrem Verteidigungsminister sowie dem Polizei- und Geheimdienstchef. Sie warfen ihnen Korruption, den Verkauf von Waffen an Moslemrebellen und Vorbereitungen des Kriegsrechts vor.

Ultimatum setzte Meuterer unter Druck

Arroyo hatte den Meuterern sofort mit einer gewaltsamen Niederschlagung der Rebellion gedroht. Für den Aufstand gebe es "absolut keine Rechtfertigung", sagte die Präsidentin. In der Bevölkerung finde diese Aktion keinerlei Rückhalt. Sie beauftragte Polizei und Militär "sofort die nötigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Rebellion zu beenden". Anschließend stellte sie aber ein Ultimatum bis 17.00 Uhr Ortszeit (11.00 Uhr MESZ), das später noch einmal verlängert wurde. In dieser Zeit ergaben sich etwa zwei Dutzend Meuterer. Das Geschäftsviertel war von Panzern und Polizeifahrzeugen abgeriegelt. Hubschrauber flogen über dem Viertel.

USA stehen hinter Präsidentin Arroyo

Die USA verurteilten den Umsturzversuch. Ein Sprecher der US- Botschaft in Manila erklärte, die US-Regierung stehe voll hinter Präsidentin Arroyo. Arroyo ist seit Januar 2001 im Amt.