Wladimir Gontscharik kämpft bei der Präsidentenwahl in Weißrussland am Sonntag einen ungleichen Kampf. Der 61-jährige Gontscharik ist die Stimme der Opposition gegen den autoritären Herrscher Alexander Lukaschenko, für den der gesamte Staatsapparat Propaganda macht.
Gontscharik stützt sich auf die Gewerkschaften
Als Vorsitzender des Dachverbandes der Gewerkschaften mit mehreren Millionen Mitgliedern ist Gontscharik neben Lukaschenko der einzige Politiker, der in Weißrussland eine Hausmacht hat. Er gilt als besonnen und ausgleichend.
Ehemaliger Parteifunktionär
Gontscharik wurde 1940 in einem Dorf bei Minsk geboren und studierte Landwirtschaft. Er arbeitete als Buchhalter in einer Kolchose und machte dann Karriere in der Kommunistischen Partei der Sowjetunion. 1986 stieg er zum Vorsitzenden der Staatsgewerkschaften in der damaligen Sowjetrepublik Weißrussland auf. Die Übergriffe Lukaschenkos auf die Arbeitervertretungen trieben den duldsamen Gontscharik schließlich in eine Gegnerschaft zur Regierung.
Abschottung Weißrusslands soll beendet werden
Auch Gontscharik trat in seinem Wahlkampf für enge Beziehungen zur Brudernation Russland ein. Doch er will die weißrussischen Interessen gegenüber Moskau deutlicher vertreten und die Abschottung seines Landes vom Westen beenden.