Proteste in Tunesien Regierung schließt Unis aus Angst vor weiterer Eskalation

Hohe Arbeitslosigkeit, wenig Perspektiven: In Tunesien haben es Studenten schwer, nach der Ausbildung einen Job zu finden. Ihr Unmut darüber führte in den vergangenen Tagen zu Protesten, bei denen mindesten 35 Menschen starben. Nun hält die Regierung aus Furcht vor einer neuen Eskalation Unis und Schulen geschlossen.

Die tunesischen Behörden haben alle Schulen und Universitäten im Land geschlossen. Nach den Unruhen will die Regierung damit verhindern, dass sich an den Schulen und Unis weitere soziale Proteste formieren.

Bei schweren Ausschreitungen in den vergangenen Tagen sind nach vorläufigen Schätzungen weit über 30 Menschen ums Leben gekommen. Viele von ihnen wurden von Sicherheitskräften erschossen. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Internationale Vereinigung der Menschenrechtsligen sind mindestens 35 Menschen getötet worden.

Als Ursache der schlimmsten Aufstände seit Mitte der 80er Jahregelten die hohe Arbeitslosigkeit und ein Gefühl der Perspektivlosigkeit in Teilen der Bevölkerung. Gerade Hochschulabsolventen haben es nach der Ausbildung schwer, einen Job zu finden.

In einer Rede am Montag hatte Präsident Zine el Abidine Ben Ali 300 000 neue Arbeitsplätze bis Ende 2012 versprochen. Gleichzeitig verurteilte er die gewaltsamen Proteste als unverzeihliche terroristische Akte.

Die Proteste gegen die hohe Arbeitslosigkeit in dem nordafrikanischen Land hatten begonnen, nachdem sich ein junger arbeitsloser Akademiker vor Weihnachten selbst angezündet hatte. Präsident Zine El Abidine Ben Ali stellte am Montagabend 300.000 neue Jobs in Aussicht. Schulen und Universitäten wurden aus Sicherheitsgründen geschlossen.

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DPA/AFP