Der Mann mit dem roten Barett verlässt das Schlachtfeld als Sieger. General Roberto Vannacci, 55, hat mit seinem Buch "Die verkehrte Welt" einen Feldzug gegen Homosexuelle, Feministinnen, Migranten und Umweltschützer geführt. Erst war er in der Defensive: Bemerkungen über die dunkelhäutige Volleyball-Nationalspielerin Paola Egonu, sie könne das "Italienische" nicht verkörpern, lösten genauso Entsetzen aus wie das Urteil, Homosexuelle seien nicht normal.
Die italienische Armee ging zu ihm auf Abstand. Verteidigungsminister Guido Crosetto attestierte ihm "persönliche Wahnvorstellungen", die die Armee, die Verteidigung und die Verfassung in Misskredit brächten, und degradierte ihn vom Leiter des militärgeografischen Instituts zum einfachen Mitglied in einer Heereseinheit. Der mit drei Master-Abschlüssen dotierte Offizier und Irak-Veteran saß den Widerstand jedoch aus: selbstbewusst, souverän und siegesgewiss.