Nach Zusammenstößen mit schiitischen Rebellen aus dem Nordjemen an der Grenze zu Saudi-Arabien werden vier saudiarabische Soldaten vermisst. "Fünf waren verschwunden, einer ist zurückgekehrt", zitierte die Nachrichtenagentur SPA am Sonntag den saudiarabischen Vize-Verteidigungsminister Khaled bin Sultan. Er betonte, die Vermissten seien "keine Gefangenen". Die jemenitischen Rebellen hatten zuvor behauptet, mehrere Saudiaraber gefangen genommen und Militärfahrzeuge erbeutet zu haben.
Bin Sultan erklärte zudem, die saudiarabische Armee habe die Situation an der Grenze "unter Kontrolle". Alle von den Rebellen eingenommenen Gebiete, auch der Berg Dschebel Duchan, sei wieder unter Kontrolle. Er versicherte, die Armee gehe nur gegen Rebellen auf saudiarabischem Gebiet vor und übertrete nicht die Grenze zum Jemen. Bin Sultan bestätigte zudem den Tod von drei saudiarabischen Soldaten, 15 seien bei Kämpfen gegen die jemenitischen Rebellen an der Grenze verwundet worden. Saudi-Arabien unterstützt nach eigenen Angaben die jemenitische Regierung unter Präsident Ali Abdallah Saleh im Kampf gegen die Rebellen, ohne jedoch von militärischer Unterstützung zu sprechen.
Die Rebellen erklärten unterdessen am Sonntag, ein Militärflugzeug im Norden des Jemen abgeschossen zu haben. Der Flieger habe eine Stadt nahe der Grenze zu Saudi-Arabien bombardiert, sagte ein Sprecher der schiitischen Rebellengruppe. Ein Militärsprecher in Sanaa sagte hingegen, das Flugzeug sei "aus technischen Gründen" abgestürzt.
Die Saiditen-Rebellen kämpfen nach Darstellung der Regierung im Jemen mit iranischer Unterstützung für die Wiedereinsetzung der 1962 beendeten saiditischen Herrschaft im mehrheitlich sunnitischen Jemen. Seit 2004 wurden bei den Gefechten mehrere tausend Menschen getötet.