Sarah Palin ist wieder auf Sendung: Die mögliche US-Präsidentschaftskandidatin stellt in der Reality-Serie "Sarah Palins Alaska" zur besten Sendezeit ihre Heimat vor. Am Sonntagabend lief zur besten Sendezeit die erste Folge der Show. Der US-Kabelsender TLC (Slogan: "Family, Home, Style, Cooking") plant, in den kommenden Wochen insgesamt acht Folgen auszustrahlen.
Mit Politik hat das Ganze nichts zu tun, dafür aber mit dem von Palin schon immer leidlich ausgelebten Lokalpatriotismus. Auch jede Menge Familienidylle mit den fünf Kindern und Ehemann Todd gibt es zu sehen - sehr zur Freude der amerikanischen Konservativen, deren Ikone Palin ist.
Grenzen zwischen Show und Politik verwischen
Die Ex-Gouverneurin von Alaska wurde 2008 einem breiten Publikum bekannt, als sie sich an der Seite des republikanischen Präsidentschaftskandidaten John McCain für das Vize-Amt bewarb. Nachdem sie im vergangenen Jahr von ihrem Posten zurücktrat, hat sie sich zur Galionsfigur und Hoffnungsträgerin der rechtspopulistischen Tea-Party-Bewegung aufgeschwungen. Politische Beobachter in den USA rechnen mit ihrer Präsidentschaftskandidatur für das Wahljahr 2012. Sie selbst hatte zuletzt gesagt, das zumindest in Betracht zu ziehen.
Schon vor der Ausstrahlung kritisierten Kommentatoren, dass die neue Show die Grenzen zwischen Entertainment und Politik so stark verwische wie noch nie. Sie behielten Recht: So zeigte die Premiere vor allem eine abenteuerlustige Palin, die beim Angeln in ihrer kalten Heimat von einem Bären bedroht wird, während einer Tour mit einem Flugzeug in ein Unwetter gerät oder Klettertouren auf verschneiten Bergen unternimmt. Sie ließ sich beim Backen mit ihren Töchtern in ihrer Küche filmen und beim Lästern über einen unliebsamen Nachbarn, der in den kleinen Ort Wasilla zog, um eine Biografie über sie zu schreiben.
Die neue Reality-Show ist nicht der erste Job für Palin beim Fernsehen. Sie versuchte sich zum Beispiel beim Sender Fox News als Moderatorin der Biografieserie "Real American Stories".