Die Simbabwer müssten zum Kampf bereit sein oder notfalls sterben, sagte Mugabe, der die Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC) von Tsvangirai in der Vergangenheit wiederholt als "Agenten des Westens" gebrandmarkt hatte. "Es ist ein Krieg zur Verteidigung unserer Souveränität. Wir müssen unsere Differenzen innerhalb der ZANU(PF) zurückstellen, bis der Krieg mit den Ausländern beendet ist", sagte Mugabe. Er warnte US-Botschafter James McGee vor deren Unterstützung und betonte: "Das hier ist Simbabwe, kein Ausläufer Amerikas!" Sollte McGee sich weiter für die MDC einsetzen, drohe ihm die Ausweisung. Der Botschafter hatte eine umstrittene diplomatische Erkundungstour in umliegende Krankenhäuser unternommen, um sich bei Opfern der Übergriffe gegen die Opposition zu informieren.
Tsvangirai hatte am 29. März die Wahl gegen Mugabe gewonnen, aber keine absolute Mehrheit erreicht. Er wird daher in der Stichwahl gegen den seit knapp drei Jahrzehnten regierenden Mugabe antreten müssen. Die Wahl findet vor dem Hintergrund brutaler Übergriffe gegen Oppositionsanhänger statt, der nach MDC-Angaben bisher rund 40 Menschen zum Opfer gefallen sind. Tsvangirai hatte unmittelbar nach der Rückkehr von einem rund sechswöchigen Auslandsaufenthalt am Wochenende in einem Krankenhaus Gewaltopfer besucht. Dabei erklärte er, Unschuldige seien ins Visier eines Regimes geraten, das offenbar um jeden Preis an der Macht bleiben wolle.
Für die im Ausland lebenden Simbabwer sei es nun an der Zeit, in der Heimat aktiv zu werden. Die MDC will nach südafrikanischen Medienberichten den vor den schon zwei Wochen andauernden Gewaltexzessen in dem Kap-Staat fliehenden Simbabwern bei der Rückkehr helfen und Busse für den Transport organisieren. Tsvangirai hatte vor seiner Rückkehr - die er aus Furcht vor einem möglichen Anschlag mehrfach verschoben hatte - Vertriebene im Johannesburger Township Alexandra ebenfalls zur Rückkehr aufgefordert. Er hatte Simbabwe nach den umstrittenen Parlaments- und Präsidentschaftswahlen März verlassen.