Bei einem der beiden waren am Morgen bei einer Stichproben-Kontrolle vor dem Betreten des Geländes Spuren eines Sprengstoffs an seiner Tasche gefunden worden. Die Männer hatten sich mehrere Tage unbeaufsichtigt auf dem Werksgelände bewegen können, wie ein Werkssprecher sagte. Sie seien in dem Werk nicht angestellt, sondern hätten für einen Lieferanten gearbeitet.
Spuren hochexplosiven Sprengstoffs
Gegen das an der schwedischen Ostseeküste gelegene Atomkraftwerk, das vom deutschen Eon-Konzern gemeinsam mit dem finnischen Unternehmen Fortum betrieben wird, habe es keinerlei Drohungen gegeben, hieß es weiter. Die Polizei hatte den Träger der Tasche vor der Festnahme mehrere Stunden verhört und den Eingangsbereich des Kraftwerkes hermetisch abgeriegelt. Spezialisten untersuchen derzeit das Werksgelände systematisch nach weiteren Spuren.
Die Polizei gab an, bei dem Sprengstoff handele es sich um Triacetontriperoxid (TATP), das auch bei den Bombenanschlägen in London 2005 eingesetzt wurde. "Die Tüte enthielt Toilettenartikel, aber ein Test ergab Spuren der Substanz an den Griffen", sagte der Sprecher des Kraftwerks, Anders Osterberg. Er betonte, man nehme den Zwischenfall sehr ernst. "Das ist nicht etwas, das man zu Hause benutzt. Wir haben es nicht mit Spielzeug zu tun." Der Sprengstoffexperte Svante Karlsson erklärte, das Material sei sehr instabil. Eine zivile Nutzung für TATP gebe es nicht.
Ein Eon-Sprecher versuchte, den Vorfall zunächst zu relativieren. "Das ist meilenweit entfernt von einer Bombendrohung oder einem Attentat", sagte er. Wahrscheinlich sei der Vorfall harmlos. Die Sprengstoffspuren könnten auch vom Schießen bei einer Jagd herrühren. Der Handwerker habe nicht einmal "mit dem Zehennagel" das Gelände betreten. Das zeige, dass das Sicherheitssystem des Atomkraftwerks voll funktioniere.
Die Produktion an den zwei derzeit laufenden Siedewasserreaktoren in Oskarshamn wurde durch den Vorfall nicht beeinträchtigt. Der dritte steht zu Wartungszwecken still.