Aus Protest gegen die Sparpläne der griechischen Regierung sind am Mittwoch Tausende Beamte in Athen auf die Straße gegangen. Der Generalstreik verlief größtenteils friedlich, vereinzelt kam es jedoch zu gewaltsamen Protesten. Im Zentrum der Hauptstadt ging die Polizei mit Tränengas gegen Demonstranten vor, die ihrerseits mit Steinen warfen. Durch den Streik wurde der Luftverkehr weitgehend lahmgelegt. Auch Schulen blieben geschlossen.
Rund 5000 Gewerkschaftsmitglieder marschierten bis vor das Parlament des hoch verschuldeten Landes, um gegen das Einfrieren von Gehältern und Rentenzahlungen zu protestieren. Auf Plakaten waren Slogans wie "Wir zahlen nicht für die Krise" zu lesen. Um das Defizit in Rekordhohe in den Griff zu bekommen, will die Regierung auch Gehaltszuschläge streichen und nur jeden fünften Mitarbeiter ersetzen, der den öffentlichen Dienst verlässt. Umfragen vom Wochenende zufolge unterstützt eine Mehrheit der Griechen die Pläne der Regierung.
"Die Regierung handelt ungerecht und wir werden unseren Kampf so lange fortführen, bis sie ihre Politik ändert", sagte der Generalsekretär der Beamten-Gewerkschaft, Ilias Iliopoulos, der 500.000 Mitglieder vertritt. An den Flughäfen starteten nur in Notfällen Maschinen, vielerorts wurde der Betrieb komplett eingestellt.
Das von der deutschen Bundesregierung geplante Rettungspaket für Griechenland nahm unterdessen schärfere Konturen an. Nach Angaben aus Koalitionskreisen gab es am Mittwoch jedoch noch keine definitiven Entscheidungen.