Der einzige festgenommene Attentäter der Anschlagserie in Mumbai hat offenbar Mutmaßungen über die Verbindung der Terroristen nach Pakistan bestätigt. Die Gruppe habe sich ein Jahr lang in einem Trainingslager der radikal-islamischen Organisation Lashkar-e-Toiba in Pakistan auf die Anschläge vorbereitet, sagte der Mann bei seinem Verhör nach einem Bericht der "Times of India" am Montag.
Der 21-jährige Ajmal Amir Kasav war bei dem Gefecht mit der Polizei verletzt worden. Er habe zu einer Gruppe von 24 jungen Männern gehört, sagte Kasav. "Zehn von uns wurden am Ende für die Operation in Mumbai ausgewählt." Seine Gruppe habe Mumbai auf dem Seeweg erreicht.
Kasav soll erst auf dem Chhatrapati-Shivaji-Bahnhof, dem historischen Victoria-Bahnhof, und später in einem Krankenhaus das Feuer eröffnet haben. Er wurde am Mittwoch festgenommen. Kasav spricht nach Polizeiangaben fließend Englisch und stammt aus der ostpakistanischen Provinz Punjab.
In den ersten drei Monaten des Trainings hätten die Attentäter vor allem Sport getrieben und seien bis zu 15 Kilometer am Tag gelaufen, berichteten indische Medien unter Berufung auf die Polizei weiter. Später hätten sie unter anderem Schwimmen und Tauchen trainiert. Schließlich hätten sie sich auf Waffentraining konzentriert. Nach einem Jahr seien sie nach Mumbai geschickt worden, um sich in der Stadt zurechtzufinden. Der Befehlshaber der Attentate habe ihnen eingeschärft, "bis zum letzten Atemzug zu töten". Jeder Attentäter habe sechs oder sieben Magazine mit je 50 Kugeln erhalten, dazu je acht Handgranaten, ein Schnellfeuergewehr, eine Automatikwaffe und Trockenfrüchte als Proviant.