Terroralarm Zwölf Passagiere festgenommen

Zwölf Passagiere eines umgeleiteten Flugzeuges sind in Amsterdam festgenommen worden. Wegen ihres "auffälligen" Verhaltens hatte die Crew Kampfjets zur Hilfe gerufen.

Die niederländische Polizei hat zwölf Passagiere einer US-Linienmaschine festgenommen, nachdem das Flugzeug wegen Sicherheitsbedenken zurück nach Amsterdam gelenkt worden war. "Sie werden in den kommenden Stunden verhört", sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch. Näher äußerte er sich nicht. Auf die Frage, ob ein mutmaßlicher terroristischer Hintergrund ausgeschlossen werden könne, sagte er: "Wir wollen nichts überstürzen."

Nach Angaben der Fluglinie Northwest Airlines hatten sich einige Passagiere an Bord eines Flugzeugs auf dem Weg nach Mumbai (Bombay) verdächtig verhalten. Der Pilot befand sich in deutschem Luftraum, als er den Flughafen Schiphol um Erlaubnis bat, zurückkehren zu dürfen, wie Flughafensprecherin Pamela Kuypers mitteilte. Über dem niederländischen Luftraum wurde die Maschine dann von zwei niederländischen F-16-Kampfflugzeugen abgefangen und nach Schiphol begleitet.

Passagiere werden in Hotel gebracht

An Bord von Flug 42 befanden sich 149 Passagiere. Die übrigen Reisenden wurden in Hotels in der Nähe des Amsterdamer Flughafens untergebracht. Northwest hofft, den Flug am Donnerstag noch stattfinden zu lassen.

Das US-Passagierflugzeug des Typs DC10 war am Vormittag wegen eines Sicherheitsalarms zum Amsterdamer Flughafen zurückgekehrt. Dabei wurde die Maschine von zwei F-16-Kampfflugzeugen begleitet. Nach der Landung war eine Reihe von Personen abgeführt worden, meldete die niederländische Agentur ANP unter Berufung auf einen Polizeisprecher. Die Personen werden derzeit von der Militärpolizei am Flughafen Schiphol verhört.

Der Pilot und die anderen Besatzungsmitglieder werden unterdessen noch befragt, was ihnen über die Umstände der Rückkehr bekannt ist.

Die Militärpolizei hat den Nationalen Koordinator für Terrorismusbekämpfung, Tjibbe Joustra, informiert. Joustra sieht momentan keinen Grund, die Sicherheitsmaßnahmen zu verschärfen. Die Polizei war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Die beiden in Leeuwarden (Provinz Friesland) gestarteten F-16-Kampfflugzeuge gehören zur Quick Reaction Alert, einer Einheit der Luftwaffe, die Tag und Nacht für die Sicherung des Luftraums bereit steht.

Die friesische Flugbasis kann nach einem Aufruf, der im Fachjargon scramble genannt wird, innerhalb von wenigen Minuten mehrere F-16-Jets starten lassen. Nach Informationen der Königlichen Luftwaffe wird ein scramble dann erlassen, wenn ein unbekanntes Flugzeug auf dem Radar geortet wird. Der Sprecher der Luftwaffe wollte allerdings nicht den Grund für den heutigen Aufruf nennen.

Seit der Bekanntgabe von Anschlagsplänen auf Transatlantikflüge vor zwei Wochen sind die Sicherheitsvorkehrungen an Flughäfen weltweit verschärft worden. Der britischen Polizei zufolge planten Attentäter, Passagierflugzeuge über dem Atlantik in die Luft zu sprengen.

Reuters
mb/Reuters