Historisch gesehen wählen Frauen in den USA eher Demokraten, Männer eher Republikaner. Dieses Jahr könnte sich der Gender-Gap laut Umfragen stark vergrößern. Erleben wir am 5. November eine "Frauen gegen Männer"-Wahl, Frau Dittmar?
Nun, einerseits spiegeln die Umfragen die Fortsetzung eines jahrzehntelangen Trends wider. Seit 1980 beobachten wir, dass Frauen bei Präsidentschaftswahlen eher für die Demokraten stimmen, Männer für die Republikaner. Bei der letzten Wahl betrug der Geschlechterunterschied rund elf, zwölf Punkte. Heute sehen wir Umfragen im gleichen Bereich mit maximal 15 Punkten Differenz. Andererseits wird die Kluft deutlicher, wenn man sich einzelne Gruppen genauer anschaut. Beispielsweise sehen wir, dass weiße Frauen mit College-Abschluss seit 2016 weiter nach links gerückt sind, während weiße Frauen ohne College-Abschluss mehrheitlich für die Republikaner stimmen. Noch größer als die Bildungskluft ist der Generationenunterschied. In der Generation Z gilt, junge Frauen wählen Harris, junge Männer Trump.
Politikwissenschaftlerin Warum wählen (junge) Männer lieber Trump?
Donald Trump wird von sehr vielen Männern gewählt. Politikwissenschaftlerin Kelly Dittmar über ein bedrohtes Geschlecht und den Gender-Gap im US-Wahlkampf.

Sie sind die "MAGA Boyz". Zwei junge Männer warten auf den Auftritt ihres Helden Donald Trump
© Roberto Schmidt / AFP