Ukraine meldet nächtlichen Beschuss mehrerer Städte +++ Gazprom dreht Lettland den Gashahn zu +++ Selenskyj wirft Russland weiteres Kriegsverbrechen vor +++ Die Nachrichten zur Russlands Krieg in der Ukraine im stern-Liveblog.
Lesen Sie hier die wichtigsten Nachrichten und Entwicklungen des 157. Tages im russischen Krieg gegen die Ukraine.
Britischer Geheimdienstchef: Russland geht die Puste aus
Daniel Wüstenberg
Nach Berichten über Zehntausende Verluste beim Krieg gegen die Ukraine spottet der Chef des britischen Auslandsgeheimdiensts MI6 über die russische Armee. "Ihnen geht die Puste aus ...", twittert Richard Moore. Dabei zitiert er einen Tweet des britischen Verteidigungsministeriums vom Vortag. "Der Kreml verzweifelt. Russland hat Zehntausende Soldaten verloren und nutzt Waffen aus der Sowjetzeit. Ihre veralteten Raketen töten und verletzen unschuldige Ukrainer", schrieb die Behörde da. "Russland wird diesen ungerechtfertigten Krieg nicht gewinnen."
https://twitter.com/ChiefMI6/status/1553309715299536896
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Daniel Wüstenberg
Russland belegt 32 Journalisten und Amtsträger aus Neuseeland mit Einreiseverboten. In einer Erklärung teilt das russische Außenministerium mit, die Entscheidung sei eine "Reaktion auf die Sanktionen der neuseeländischen Regierung, die zunehmend russische Staatsbürger betreffen".
Die russischen Einreiseverbote betreffen den Angaben zufolge unter anderen die Bürgermeister von Wellington und Auckland sowie den Befehlshaber der neuseeländischen Seestreitkräfte und die Journalistinnen Kate Green und Josie Pagani.
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Ukraine meldet nächtlichen Beschuss mehrerer Städte
Daniel Wüstenberg
Ukrainische Stellen melden mehrere Angriffe der russischen Streitkräfte in der Nacht zum Samstag. Durch den Beschuss eines Wohnviertels im südlichen Mykolajiw seien ein Zivilst getötet und sechs weitere verletzt worden, erklärt der Regionalgouverneur Vitali Kim im Online-Dienst Telegram. Nach Angaben des Bürgermeisters der nordöstlichen Großstadt Charkiw, Ihor Terechow, gingen dort am frühen Morgen drei S-300-Raketen auf einer Schule nieder.
In Charkiw löschte die Feuerwehr laut Bürgermeister Terechow den durch den Raketenbeschuss entstandenen Brand in der Schule. Zu möglichen Toten oder Verletzten macht er zunächst keine Angaben. Laut dem Gouverneur der Region Charkiw, Oleg Sinegubow, schlugen in der Nacht zum Samstag mindestens fünf Raketen in der Stadt ein. In der heftig umkämpften Region Donezk im Osten des Landes hätten die russischen Truppen am frühen Samstagmorgen eine Busstation in Slowjansk beschossen. Verletzt wurde demnach niemand.
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Daniel Wüstenberg
Bei einer Militärübung in Finnland haben Soldaten des künftigen Nato-Mitglieds gemeinsam mit Einheiten aus den USA und Großbritannien trainiert. Insgesamt nahmen 750 Soldaten an der viertägigen Übung "Vigilant Fox" (Wachsamer Fuchs) teil, darunter 150 britische Mitglieder von Heer und Luftwaffe, wie das Verteidigungsministerium in London mitteilt.
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Daniel Wüstenberg
Polen bittet Deutschland um ein besseres Angebot für einen Ringtausch von Panzern, um die Ukraine zu unterstützen. Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak schrieb einen entsprechenden Brief an seine deutsche Kollegin Christine Lambrecht (SPD), den das Portal Wpolityce veröffentlicht. Er hoffe auf ein "seriöses Angebot", das "wesentlich zur Stärkung der polnischen und regionalen Verteidigungskapazitäten beitragen" werde.
Mit dem bisherigen Berliner Angebot von 20 Panzern Leopard 2 mit stückweiser Lieferung ab 2023 hatte sich Polen nicht zufrieden gezeigt. Als der Unmut in Warschau öffentlich wurde, erläuterte Lambrecht in einem Brief an Blaszczak noch einmal, wie gering die deutschen Bestände seien. Sie schlug vor, beide Länder sollten gemeinsam neue Leopard 2 bestellen.
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Daniel Wüstenberg
Das britische Unternehmen Lloyd's versichert Schiffe, die Getreide aus der Ukraine exportieren. "Dies ist ein weiterer wichtiger Schritt, um sicherzustellen, dass Getreideexporte nach dem grundlegenden UN-Abkommen der vergangenen Woche die Häfen des Schwarzen Meeres verlassen können", sagt die britische Außenministerin Liz Truss. Russland und die Ukraine hatten unter Vermittlung der Vereinten Nationen und der Türkei ein Abkommen zur Freigabe der Getreideexporte unterzeichnet. Dennoch warnten Reeder und Händler, sie könnten nicht ohne Sicherheitsgarantien durch die verminten Gewässer navigieren.
Das Versicherungsunternehmen teilt mit, mit der Exporteinrichtung hätten Schiffen, die Getreide und andere Lebensmittelprodukte aus ukrainischen Häfen transportieren, eine zuverlässige Abdeckung für ihre Reisen. Dies biete zusätzlichen Schutz zu dem vereinbarten Deal, sagt der zuständige Lloyd's-Manager Patrick Tiernan.
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Daniel Wüstenberg
Mit Pontonbrücken und einem Fährensystem versuchen russische Kräfte nahe der südukrainischen Stadt Cherson nach britischen Angaben, ihren Nachschub sicherzustellen. Damit solle ausgeglichen werden, dass nahe gelegene und strategisch wichtige Brücken seit ukrainischen Raketenangriffen unpassierbar seien, teilt das Verteidigungsministerium in London unter Berufung auf Geheimdienstinformationen mit. Wegen der Brückenschäden drohten die russischen Truppen in Cherson, vom Nachschub abgeschnitten zu werden, hatte es am Vortag aus London geheißen.
Nach britischer Einschätzung stehen die von Russland eingesetzten Behörden in den besetzten Gebieten in der Südukraine unter zunehmendem Druck, die Kontrolle über die Region zu festigen. Ihre Aufgabe sei es, im Laufe des Jahres Referenden über den Beitritt zu Russland vorzubereiten, heißt es. So würden die russlandtreuen Verwalter die Bevölkerung wahrscheinlich zwingen, persönliche Daten preiszugeben, um Wählerverzeichnisse zu erstellen. Zur Lage in der Ostukraine teilt das britische Ministerium mit, dass ukrainische Truppen offensichtlich erfolgreich kleinere Vorstöße russischer Kräfte entlang der Front nahe der Stadt Donezk abgewehrt hätten.
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Gazprom dreht Lettland den Gashahn zu
Daniel Wüstenberg
Der russische Energiekonzern Gazprom stellt nach eigenen Angaben die Gaslieferungen nach Lettland ein. Das Unternehmen verweis in einem Eintrag im Online-Dienst Telegram auf "Verstöße gegen die Bedingungen für die Gasentnahme".
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Daniel Wüstenberg
In Russland sorgt Youtuber Daniil Orain für Aufsehen. Er befragt Russinnen und Russen auf der Straße nach ihrer Meinung zu verschiedenen Themen – auch zu Präsident Wladimir Putin und zum Angriffskrieg auf die Ukraine. "Manchmal überlegen wir, ob wir Probleme bekommen", sagt er stern-Reporter Rune Weichert.
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Daniel Wüstenberg
Die FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann bezeichnet das Bundeskanzleramt als Bremser bei den Waffenlieferungen in die Ukraine bezeichnet. "Die schmalste Stelle, die Deutschlands militärisches Engagement verlangsamt, ist, aus welchen Gründen auch immer, in der Tat das Kanzleramt", sagt die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Bundestages den Zeitungen der Mediengruppe Bayern. "Dieses Haus ist der Dreh- und Angelpunkt der Entscheidungen. Dort laufen die Fäden zusammen und von dort werden die Signale gesetzt."
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Blinken und Lawrow sprechen erstmals seit Kriegsbeginn miteinander
Daniel Wüstenberg
US-Außenminister Antony Blinken hat erstmals seit Beginn des Kriegs in der Ukraine mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow gesprochen. Es habe am Freitagmorgen (Ortszeit) ein "offenes und direktes Gespräch" über ein Angebot zur Freilassung der in Russland inhaftierten US-Basketballerin Brittney Griner und des amerikanischen Staatsbürgers Paul Whelan gegeben, sagt Blinken in Washington. "Ich habe den Kreml gedrängt, den substanziellen Vorschlag zu akzeptieren, den wir (...) gemacht haben." Das russische Außenministerium bestätigt das Telefonat der beiden Chefdiplomaten.
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DPA · AFP
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