Selenskyj fordert Reaktion auf Enthauptungsvideo – Kreml zweifelt Echtheit an +++ Moskau meldet Test einer Interkontinentalrakete +++ Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine im stern-Newsblog.
Die Meldungen des 412. Tages von Russlands Krieg gegen die Ukraine im stern-Newsblog:
Tim Schulze
UN-Beobachter in der Ukraine haben sich entsetzt gezeigt über die grausame Behandlung mutmaßlich ukrainischer Kriegsgefangener, die kürzlich veröffentlichte Videos zeigen sollen. Eines der Videos zeige die "brutale Exekution eines Mannes, der ein ukrainischer Kriegsgefangener zu sein scheint", während das andere verstümmelte Körper offensichtlich ukrainischer Soldaten zeige, heißt es in einer Mitteilung der UN-Menschenrechtsbeobachtungsmission am Mittwoch. "Bedauerlicherweise ist das kein Einzelfall", heißt es weiter.
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Mirjam Bittner
Das Durchsickern von Geheimdokumenten aus US-Regierungsbehörden sorgt weiterhin für Wirbel. Das britische Verteidigungsministerium äußert Zweifel an der Echtheit der abfotografierten Papiere, die unter anderem die Anwesenheit von Spezialkräften aus Großbritannien und den USA in der Ukraine belegen sollen.
Die Dokumente wiesen ein "hohes Maß an Ungenauigkeit auf", twitterte das britische Verteidigungsministerium.
Die folgende Karte zeigt die aktuelle Lage in der Ukraine, laut britischen Nachrichtendiensten.
Die folgende Karte zeigt die aktuelle Lage in der Ukraine, laut britischen Nachrichtendiensten.
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Russland sieht kaum Chancen für Verlängerung des Getreideabkommens
Mirjam Bittner
Die russische Führung kritisiert erneut die Umsetzung des Getreideabkommens und stellt eine Verlängerung infrage. "Wenn wir vom heutigen Zustand ausgehen, dann sind die Aussichten (auf eine Verlängerung) nicht so gut", sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Das Abkommen sei zuletzt schon nur um 60 statt wie zuvor 120 Tage verlängert worden, weil ein Teil der Vereinbarung nicht realisiert werde, sagte Peskow. Russland beklagt seit Monaten anhaltende Behinderungen bei der Ausfuhr von Düngemitteln und Getreide.
Nach Beginn seines Angriffskriegs gegen die Ukraine hatte Russland monatelang die Schwarzmeerhäfen des Nachbarlandes blockiert. Da die Ukraine weltweit einer der größten Agrarexporteure ist, mehrten sich international Befürchtungen über einen massiven Anstieg der Lebensmittelpreise und in dessen Folge eine Hungerkrise in den ärmsten Ländern. Im Sommer vermittelten die Vereinten Nationen und die Türkei ein Ende der Getreideblockade. Russland forderte im Gegenzug Erleichterungen für den eigenen Agrarsektor.
Die derzeitige Vereinbarung läuft Mitte Mai aus.
Nach Beginn seines Angriffskriegs gegen die Ukraine hatte Russland monatelang die Schwarzmeerhäfen des Nachbarlandes blockiert. Da die Ukraine weltweit einer der größten Agrarexporteure ist, mehrten sich international Befürchtungen über einen massiven Anstieg der Lebensmittelpreise und in dessen Folge eine Hungerkrise in den ärmsten Ländern. Im Sommer vermittelten die Vereinten Nationen und die Türkei ein Ende der Getreideblockade. Russland forderte im Gegenzug Erleichterungen für den eigenen Agrarsektor.
Die derzeitige Vereinbarung läuft Mitte Mai aus.
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Mirjam Bittner
Die UN-Mission zur Überwachung der Menschenrechte in der Ukraine zeigt sich "entsetzt" über ein in Onlinenetzwerken verbreitetes Video mit der mutmaßlichen Enthauptung eines ukrainischen Soldaten. Die UN-Mission fordert Ermittlungen, um "die Verursacher zur Rechenschaft zu ziehen".
Die EU-Kommission erklärt in Brüssel, sie habe keine Informationen über den Wahrheitsgehalt des Videos. Sollte es jedoch authentisch sein, wäre die Tötung eines Kriegsgefangenen „ein schwerwiegender Verstoß gegen die Genfer Konvention“ und würde „einmal mehr die völlige Missachtung des Völkerrechts und insbesondere des humanitären Völkerrechts durch Russland“ zeigen, betont Kommissionssprecherin Nabila Massrali. Alle Täter und Komplizen von Kriegsverbrechen würden zur Rechenschaft gezogen.
Moskau und Kiew hatten sich immer wieder gegenseitig vorgeworfen, Kriegsgefangene zu töten.
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Kreml zweifelt Echtheit des mutmaßlichen Enthauptungsvideos an
Mirjam Bittner
Der Kreml hat die Echtheit des Videos zur mutmaßlichen Enthauptung eines ukrainischen Kriegsgefangenen angezweifelt. "Wir leben zunächst einmal in einer Welt der Fakes und müssen daher die Echtheit der Aufnahmen prüfen", sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow laut der Nachrichtenagentur Interfax.
Auch der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU will die Vorfälle untersuchen lassen.
Auch der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU will die Vorfälle untersuchen lassen.
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Mirjam Bittner
Wegen eines kursierenden Videos fordert Präsident Selenskyj erneut die Strafverfolgung von Verantwortlichen für Kriegsverbrechen in der Ukraine. Er verlangt "Gefängnisstrafen für die Mörder, ein Tribunal für den Verbrecherstaat". Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba nennt das Video der mutmaßlichen Enthauptung "schrecklich" und nennt Russland "schlimmer als den IS". Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hatte in den vergangenen Jahren mehrere Videos von Tötungen von Gefangenen veröffentlicht, darunter auch Enthauptungen.
Der Clip ist heute Nacht in sozialen Netzwerken aufgetaucht. Zu sehen ist, wie ein mutmaßlich noch lebender ukrainischer Kriegsgefangener durch einen russischen Soldaten enthauptet wird. Die Videos lassen sich nicht unabhängig verifizieren.
Der Clip ist heute Nacht in sozialen Netzwerken aufgetaucht. Zu sehen ist, wie ein mutmaßlich noch lebender ukrainischer Kriegsgefangener durch einen russischen Soldaten enthauptet wird. Die Videos lassen sich nicht unabhängig verifizieren.
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Mirjam Bittner
„An meiner Familie merke ich: Resilienz ist eine endliche Ressource, und die Hoffnung lässt nach. Lange halten die Ukrainer nicht mehr durch.“Die ukrainisch-deutsche Publizistin Marina Weisband im stern PLUS-Interview
Als Kind kam Marina Weisband aus Kiew nach Deutschland. Heute bangt sie um ihre Angehörigen in der alten Heimat – und kämpft gegen eine Krankheit, die ihr alle Kraft raubt. Im Interview mit dem stern spricht sie über den Krieg in der Ukraine und ihre Kindheit in Kiew.
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Mirjam Bittner
Die mutmaßlichen US-Geheimdienstdokumente zum Ukraine-Krieg deuten britischen Medien zufolge darauf hin, dass westliche militärische Spezialkräfte in der Ukraine im Einsatz sein könnten. Die BBC und der "Guardian" berichten übereinstimmend unter Berufung auf eines der Dokumente, dass Großbritannien rund 50 Kräfte seiner als "Special Forces" bekannten Eliteeinheit einsetze. Andere Nato-Staaten sollen demnach mit ähnlichen Einheiten vor Ort sein – etwa Frankreich und die USA mit jeweils rund 15 Kräften.
Das britische Verteidigungsministerium macht traditionell keine Angaben zu Missionen der Spezialkräfte und will die Berichte auf Anfrage nicht kommentieren. Es kommentierte gestern allerdings allgemein die Leaks: Die Dokumente würden inhaltlich ein "schwerwiegendes Maß an Ungenauigkeit" aufweisen und hätten das Potenzial für die Verbreitung von Falschinformationen.
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Mirjam Bittner
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock reist noch diese Woche zu ihrem ersten Besuch nach China. Laut dem chinesischen Außenamtssprecher Wang Wenbin wird Baerbock mit ihrem neuen chinesischen Amtskollegen Qin Gang die sechste Runde des strategischen Dialogs zwischen beiden Ländern abhalten. Es solle außer über die bilateralen Beziehungen und das Verhältnis mit der Europäischen Union auch um internationale und regionale Krisenherde gehen.
Im Mittelpunkt dürfte der russische Angriffskrieg in der Ukraine stehen. Vergangene Woche hatten Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei einem Besuch in Peking schon versucht, auf Staats- und Parteichef Xi Jinping einzuwirken, seinen Einfluss auf Russland zu nutzen, um zu einer Beendigung des Krieges zu kommen.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock. Emmi Korhonen/Lehtikuva/dpa
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Selenskyj fordert weltweite Reaktionen auf Enthauptungsvideo
Mirjam Bittner
In seinem Statement sagt Selenskyj auch über die Videos:
„Das ist kein Zufall. Das ist kein Einzelfall. Das ist schon vorher passiert. Das ist in Butscha passiert. Tausende Male.“Wolodymyr Selenskyj
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Mirjam Bittner
Der ukrainische Präsident Selenskyj hat ein Statement auf Twitter veröffentlicht, in dem er andere Staaten zum Handeln aufruft. Er bezieht sich dabei auf grausame Videos, die im Netz kursieren. Diese zeigen offenbar ukrainische Soldaten, die von russischen Streitkräften ermordet und enthauptet werden.
Die Videos lassen sich nicht unabhängig verifizieren. Der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU kündigte indes an, die Vorfälle untersuchen zu lassen.
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Kreml-Kritiker Nawalny laut Anwalt im Straflager erkrankt
DPA · AFP
tkr