Umstrittenes Formel-1-Rennen in Bahrain Ein Toter nach heftigen Pro­testen

Vor dem umstrittenen Formel-1-Rennen in Bahrain spitzen sich die Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten zu. Ein Mann starb, Angehörigen zufolge soll er erschossen worden sein.

Vor dem umstrittenen Formel-1-Rennen in Bahrain hat es in der Nacht zum Samstag erneut Zusammenstöße zwischen regierungskritischen Demonstranten und der Polizei gegeben. Regierungsgegner berichteten, an einem der Orte der nächtlichen Proteste sei die Leiche eines Mannes gefunden worden. Angehörige des Opfers erklärten, Salah al Kattan sei erschossen worden. Die Polizei untersucht den Vorfall.

Am Freitag hatten Tausende in Bahrain für eine Demokratisierung der Golfmonarchie und gegen das Formel-1-Rennen demonstriert. In der Nacht lieferten sich kleinere Gruppen Auseinandersetzungen mit der Polizei. Dabei wurde al Kattan offenbar getötet. Seine Leiche wurde auf dem Dach eines Gebäudes in der Stadt Schakura nördlich von Manama gefunden.

Bereitschaftspolizisten gingen mit Tränengas und Lärmbomben gegen die Regierungsgegner vor, von denen einige Autoreifen anzündeten sowie Brandflaschen und Steine warfen. Trotz der dramatischen Menschenrechtssituation in Bahrain soll in dem Golfstaat am Nachmittag das Qualifying für den Grand Prix der Formel 1 stattfinden. Das eigentliche Rennen startet am Sonntag.

Polizei erhöht Präsenz

Vor dem Autorennen hat die Polizei ihre Präsenz auf den Straßen von Manama zur 30 Kilometer entfernten Rennstrecke erhöht. Die meist schiitische Opposition wirft dem sunnitischen Königshaus vor, den Grand Prix politisch zu instrumentalisieren. Die Proteste gegen das Herrscherhaus hatten mit dem Arabischen Frühling 2011 zugenommen.

Im vergangenen Jahr war der Wettbewerb abgesagt worden, nachdem bei der harten Niederschlagung von Protesten mit Unterstützung Saudi-Arabiens und der Vereinigten Arabischen Emirate zahlreiche Menschen getötet worden waren. Der dänisch-bahrainische Menschenrechtsaktivist Abdulhadi al Khawaja, der nach Unruhen 2011 verhaftet und zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, ist seit dem 8. Februar im Hungerstreik.

DPA
lea/DPA/AFP