US-Chefverwalter Bremer US-Truppen bleiben noch lange im Irak

Nach Ansicht des US-Verwalters im Irak, Paul Bremer werden die amerikanischen Truppen noch lange im Irak bleiben. Daran werde auch die geplante Machtübergabe am 30. Juni an die Irakis nichts ändern.

Nach Ansicht des US-Chefverwalters im Irak, Paul Bremer, wird sich der Irak auch nach der geplanten Machtübergabe an eine Übergangsregierung am 30. Juni nicht gegen innere Bedrohungen schützen können. "Die Ereignisse der vergangenen zwei Wochen zeigen, dass der Irak immer noch mit Sicherheitsbedrohungen konfrontiert ist und Hilfe von außen braucht, um sie abzuwehren", sagte Bremer am Sonntag auf einer Sitzung des Bagdader Stadtrates.

Irakische Sicherheitskräfte hilflos

Bremer bezog sich auf Offensiven der Aufständischen in der Sunniten-Hochburg Falludscha und der Milizen des radikalen schiitschen Predigers Muktada el Sadr in Bagdad und im Südirak Anfang April. "Feinde der Demokratie", sagte Bremer, hätten irakische Polizeiwachen und andere öffentliche Gebäude «überrannt». "Die irakischen Sicherheitskräfte waren nicht in der Lage, sie zu stoppen." Bremer sagte weiter: "Es ist klar, dass die irakische Sicherheitskräfte bis zum 30. Juni nicht in der Lage sein werden, diese Bedrohungen aus eigener Kraft abzuwehren."

Bremer sowie führende US-Militärs und US-Politiker hatten bereits in der Vergangenheit mehrfach deutlich gemacht, dass die rund 130 000 amerikanischen Besatzungssoldaten auch nach der formalen Machtübergabe am 30. Juni im Irak bleiben würden.